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Landeshauptstadt: Zur Gefahrenabwehr

Das Stadtparlament hat 350 000 Euro für Kolonnaden an der Glienicker Brücke genehmigt

Berliner Vorstadt - Ohne Gegenstimmen und ohne längere Debatte haben die Stadtverordneten am Montag 350 000 Euro für die Sanierung der Kolonnaden an der Glienicker Brücke beschlossen. Der außerplanmäßig gewährte Zuschuss soll wie berichtet mit nicht genutzten Finanzmitteln aus dem vergangenen Jahr finanziert werden. Mit der kurzfristigen Entscheidung können die steinernen und zum Unesco-Welterbe gehörenden Säulengänge bis zum 25. Jubiläum des Mauerfalls am 9. November repariert werden.

Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) argumentierte, die Kolonnaden seien in schlechterem Zustand als vermutet. Daher müsse die Stadt eine begonnene Spendensammlung für die Kolonnade mit eigenen Mitteln unterstützen. Da das Bauwerk an der Berliner Straße liege, müsse auch zur Gefahrenabwehr gehandelt werden. In der Vorlage der Stadtverwaltung heißt es weiter, bei einem Aufschub der Sanierungsarbeiten werde kurzfristig mit der Gefährdung von Passanten durch herabstürzende Steinteile gerechnet, sogar die komplette Standsicherheit der Kolonnaden sei eingeschränkt. Allerdings bestehe tatsächlich keine akute Einsturzgefahr, räumte Klipp auf Nachfrage des zuletzt aus der Grünen-Fraktion ausgeschlossenen Stadtverordneten Andreas Menzel ein: Dieser wollte wissen, ob die Darstellung des Zustands der Kolonnaden nicht zu dramatisierend sei. Klipp sagte aber auch, einige Teile der Kolonnade seien gegen den Sturz auf die Straße mit Bändern gesichert: „Das kann keine Dauerlösung sein.“

Wie berichtet weist der Sandstein des Bauwerks erhebliche Risse auf, die 108 Jahre alten Stahlverbindungen im Inneren der Kolonnaden waren im Laufe der Zeit gerostet und aufgequollen. Die besagte Spendensammlung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz hat bisher lediglich 50 000 Euro eingebracht. Die Glienicker Brücke erlangte während des Kalten Krieges wegen diverser Agentenaustausche zwischen Ost und West Berühmtheit. HK

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