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Landeshauptstadt: Zum Spielen über die Bundesstraße

Spatenstich für Bolzplatz in Groß Glienicke. Eine Ampel für die viel befahrene B 2 gibt es noch nicht

Von Birte Förster

Groß Glienicke - Nach jahrelangen Diskussionen bekommt Groß Glienicke nun einen lang ersehnten Bolz- und Spielplatz. Das Areal entsteht hinter dem Einkaufszentrum Am Glienicker Mühlenberg. Am Montag haben Winfried Sträter (Groß Glienicker Forum), Ortsvorsteher von Groß Glienicke, sowie Thomas Schenke, kommissarischer Leiter des Fachbereichs Grün- und Verkehrsflächen, den ersten Spatenstich gesetzt. Geplant sei, die Anlage im Juni vor Beginn der Sommerferien, fertigzustellen, sagte Sträter. Auf dem Gelände sollen Tore und Basketballkörbe sowie Schaukeln, Wippe und eine Sandkiste auf dem Spielplatz daneben errichtet werden. „Die Kinder warten seit langer Zeit darauf“, so Sträter. „Das Problem Bolzplatz zu lösen war viel schwieriger, als wir es erwartet hatten.“ Seitdem er im Jahr 2003 Ortsvorsteher geworden sei, beschäftige Groß Glienicke die Frage der Bolzplätze.

Der frühere Bolzplatz neben der „Hanna von Pestalozza“-Grundschule ist seit 2008 nur noch für den Schul- und Vereinssport nutzbar. Anwohner hatten wegen zu starker Lärmbelästigung geklagt, sodass das freie Bolzen auf dem Platz verboten wurde. Seitdem ringt der Ortsteil um eine Lösung. „Das Siedlungsgebiet ist sehr eng“, sagte Sträter. Einen zentral gelegenen Bolzplatz zu bauen, ohne dass es wegen Lärmbelästigung zu Klagen kommt, sei daher schwierig. Ähnliche Probleme gab es auch in den Stadtteilen Babelsberg und dem Bornstedter Feld, wo aus Lärmschutzgründen ein Bolzplatz in drei Kilometern Entfernung zu dem Stadtteil geplant wurde.

Die einzige Lösung in Groß Glienicke sei daher ein Bolzplatz am neuen Einkaufszentrum gewesen, so Sträter. Zusammen mit dem neuen Einkaufszentrum sei das Vorhaben bereits für 2015 geplant gewesen. Aber die entsprechenden Mittel seien erst 2018 bereitgestellt worden, so der Ortsvorsteher. Das 20 mal 40 Meter große Mehrzweckspielfeld und der Spielplatz kosten insgesamt etwa 240 000 Euro. Ob der Bolzplatz im Juni fertig ist, hängt laut Sträter vor allem davon ab, ob die beauftrage Firma bis dahin den roten Tartanbelag liefern kann.

Die jetzige Standortwahl ist keinesfalls ideal. Mit dem Standort Am Mühlenberg befindet sich das Gelände nahe am Kreisel und der viel befahrenen B2. Zwar reicht der Abstand zu den Anwohnern laut Sträter, damit das Vorhaben rechtlich gesichert ist, aber der Bolzplatz liegt am Rande des Ortes. „Die Lage hat ihren Preis“, sieht auch der Ortsvorsteher das Problem. Der Platz ist für die Groß Glienicker Kinder und Jugendlichen laut Sträter fußläufig oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Um zu dem Areal zu gelangen, müssen die meisten Kinder und Jugendlichen aber die viel befahrene B2 überqueren. Der Übergang sei „schwierig und gefährlich“, sagt Sträter. Geplant sei daher, an der B2 eine Fußgängerampel aufzustellen. Mit der Ampel sei das „Problem entschärft“, so Sträter, „aber nicht gelöst“. Einen konkreten Plan dafür gibt es allerdings noch nicht.

Ein Prüfantrag für eine Ampel werde gestellt, erklärte der kommissarische Fachbereichsleiter Schenke. Vor der Sommerpause solle der Zeitplan fertig sein, wann die Ampel aufgestellt werde, so Schenke. „Wir wollen es zügig angehen.“ Auch die entsprechenden finanziellen Mittel im Haushalt müssen noch beschlossen werden.

Wenn alles nach Plan läuft, müssten Kinder und Jugendliche, die das Areal in den Sommerferien nutzen möchten, vorerst alleine ohne Ampel die vielbefahrene Straße überqueren. Ob die Eltern damit einverstanden sein werden, bleibt fraglich. Birte Förster

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