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Zeppelinstraße Potsdam: Schadstoffwerte: Sauber im April

Seit Mitte vergangenen Jahres versucht die Stadt den Grenzwert der Schadstoffbelastung in der Zeppelinstraße einzuhalten, indem die Zahl der Fahrspuren für Autos reduziert wurde. Im April wurden vor Ort nun weniger Luftschadstoffe gemessen.

Potsdam-West - Die Luft in der Zeppelinstraße ist im April wieder weniger mit Stickstoffdioxid belastet gewesen. Das geht aus aktuellen Messdaten hervor, die das Landesumweltamt veröffentlicht hat. Demnach lag die Belastung mit dem gesundheitsschädlichen Gas im Monatsdurchschnitt bei 35 Mikrogramm je Kubikmeter Luft. Der verbindliche Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm im Jahresdurchschnitt. Wird er dauerhaft nicht eingehalten, sind nach dem jüngsten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts auch Fahrverbote möglich. Zuletzt wurde der zulässige Durchschnittswert in der Zeppelinstraße im Februar überschritten. Im März wurde Grenzwert eingehalten – wenn auch knapp.

Die Zeppelinstraße ist wegen der hohen Schadstoffbelastung seit vielen Jahren ein Problemfall. Die Stadt versucht seit Mitte vergangenen Jahres, den Grenzwert einzuhalten, indem die Zahl der Fahrspuren für Autos reduziert wurde. Tatsächlich sind seit Beginn des Versuchs weniger Autos in der Straße unterwegs. Die Schadstoffbelastung lag erstmals seit vielen Jahren unterhalb des Grenzwerts. Doch die Methode ist nach wie vor umstritten. Denn offenbar sind viele Autofahrer auf Nebenstrecken wie die Geschwister-Scholl-Straße ausgewichen. An dem Versuch gibt es im Zuge der Debatte um Dieselfahrverbote mittlerweile überregionales Interesse.

Tägliche Rückstaus

Angesichts der Kritik hatten die Fraktionen von Linke, CDU/ANW und SPD in der Stadtverordnetenversammlung weitere Untersuchungen durchgesetzt. So soll geprüft werden, wie sich Schadstoff- und Lärmemissionen im angrenzenden Wohngebiet entwickeln. Außerdem soll die Stadtverwaltung darlegen, wie sich die Einengung der Zeppelinstraße auf die Breite Straße, die Friedrich-List-Straße und die Babelsberger Straße auswirken. Tatsächlich gibt es dort fast täglich Rückstaus in den verkehrsstarken Zeiten. Kritiker werfen der Stadt deshalb vor, die Schadstoffbelastung lediglich an Orte zu verlagern, an denen das Landesumweltamt nicht misst.

Außerdem hatten die Stadtverordneten auch eine Taktverdichtung der Regionalbahn gefordert, um mehr Pendler von der Straße auf die Schiene zu locken. Doch daraus wird wie berichtet nichts. Das Land erteilte der Forderungen nach zusätzlichen Fahrten ab Dezember 2018 aus Potsdam und den umgebenden Gemeinden im April eine Absage. Es gebe nicht genug Waggons und Loks, so das Infrastrukturministerium. Etwas besser sieht es für den Bau einer Busspur zwischen Geltow und der Potsdamer Stadtgrenze aus. Die Stadtverwaltung kündigte den Baustart für Ende 2018 an. Dann könnten auch Busse aus Werder (Havel) am Stau vorbei nach Potsdam fahren. 

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