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Landeshauptstadt: Zenkert erhält Foerster-Preis

84-jähriger Astronomielehrer arbeitet an Bürgel-Buch

Der Potsdamer Urania-Verein vergibt seinen Wilhelm-Foerster-Preis im Jahr 2008 an den Astronomielehrer Arnold Zenkert. Der 84-Jährige ist über Potsdam hinaus als langjähriger Leiter des 1968 eingeweihten Planetariums bekannt, das im Vorjahr aus dem Neuen Garten an den neuen Urania-Standort in der Gutenbergstraße umgezogen ist. Hunderttausenden Schülern und Lehrern, aber auch dem allgemeinen Publikum vermittelte Arnold Zenkert Kenntnisse über den Sternenhimmel. Diese Tätigkeit setzt er im Ruhestand bis heute fort.

1923 in Steinschönau (Nordböhmen) geboren, wurde Zenkert nach Abitur, Kriegsdienst und Vertreibung Neulehrer und Schulleiter in Vorpommern. An der Pädagogischen Hochschule Potsdam absolvierte er ein Zusatzstudium der Geografie und wurde dort als Assistent, später Wissenschaftlicher Sekretär tätig.1963 bis 1988 verantwortete er für die externe Weiterbildung der Astronomielehrer.

Von1973 bis zum Renteneintritt 1988 leitete Arnold Zenkert das Astronomischen Zentrum „Bruno H. Bürgel“ im Neuen Garten, zu dem neben dem Planetarium die Bürgel-Gedenkstätte und eine Beobachtungsstation gehören. „Es war die schönste Zeit in meinem Berufsleben“, blickt er zurück. „Es gab keine Vorschriften für Planetarien, von der Volksbildung wurde man weitgehend nicht belästigt, konnte seine Ideen verwirklichen und hatte mit den Mitarbeitern ein harmonisches Arbeitsleben.“ Zum Lebensvorbild wurde für ihn Bruno H. Bürgel, der von 1915 bis zu seinem Tode 1948 in Babelsberg wohnte. Arnold Zenkert trug dazu bei, dass der wissenschaftliche Nachlass des Astronomen, Volksschriftstellers und Menschenfreundes erhalten blieb und archivierte ihn. Zurzeit arbeitet er an einem Buch über dieses Thema. 1963 begründete Zenkert die Astronomische Arbeitsgemeinschaft „Bruno H. Bürgel“ im Kulturbund.

Als Mitglied der Unterrichtsmittelkommission Astronomie bei der Akademie der Pädagogischen. Wissenschaften war der Studienrat seit 1960 Autor zahlreicher Sternkarten, von Anschauungstafeln, Modellen und Diareihen. Von ihm stammen die Bücher „Bruno H. Bürgel – Ein Lebensbild“ und „Ich kenne viele Leute, aber wenig Menschen. Besinnliches und Heiteres von Bürgel“. Sein Hobby, die Sonnenuhren, schlug sich u. a. in den Titeln „Faszination Sonnenuhr“ und „ zähl die heitren Stunden nur – Sinnsprüche auf Sonnenuhren“ nieder. 1979 gründete Zenkert eine Sektion Gnomonik (Sonnenuhren) im Kulturbund. Zudem erläuterte er den Lesern der „Neuesten Nachrichten“ in zahlreichen populärwissenschaftlichen Beiträgen astronomische Ereignisse.

Arnold Zenkert ist seit 57 Jahren mit seiner Frau Marga verheiratet, hat drei Kinder, vier Enkel und inzwischen drei Urenkel. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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