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Ende Januar fand die erste Pogida-Demonstration vom Hauptbahnhof Richtung Filmmuseum statt. Auch da wurde die Lange Brücke abgesperrt.

© R. Hirschberger/dpa (Archiv)

Zehnte Pogida-Demonstration in Potsdam: Sperrung der Langen Brücke: Verkehrschaos in Potsdams Mitte

Für die zehnte Pogida-Demonstration in Potsdam wird erneut die Lange Brücke für Autofahrer, den Nahverkehr und Fußgänger gesperrt. Was Pendler wissen sollten.

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Potsdam - Zum zehnten Mal wollen Pogida-Anhänger in Potsdam demonstrieren, zum dritten Mal treffen sie sich am Potsdamer Hauptbahnhof. Die Pogida-Teilnehmer wollen am Donnerstag erneut vom Bahnhof (Ausgang Babelsberger Straße) über die Lange Brücke bis zum Landtagsschloss und dann wieder zurück laufen. Wie die Polizei bereits am Montag mitteilte, werde die Lange Brücke ab 17 Uhr zunächst für den Autoverkehr, dann für Busse und Trams gesperrt. Auch Fußgänger können die Brücke mit Beginn der Pogida-Demo nicht mehr überqueren. Der Polizei-Einsatzleiter Michael Scharf hatte zuvor die Sperrung der Brücke als „alternativlos“ bezeichnet. 

Auch die Zufahrtsstraßen zum Hauptbahnhof sind betroffen. Laut Polizei werden die Breite Straße und das Leipziger Dreieck in Richtung Lange Brücke sowie die Babelsberger Straße und die Friedrich-List-Straße gesperrt. Autofahrer sollten die Innenstadt daher weiträumig umfahren.

Erhebliche Beeinträchtigungen des Nahverkehrs

Außerdem kommt es zu erheblichen Einschränkungen im Nahverkehr. Der Tram- und Busverkehr zwischen S Potsdam Hauptbahnhof und Platz der Einheit wird von etwa 17 Uhr bis 22 Uhr unterbrochen. Das Tramnetz wird laut Verkehrsbetrieb Potsdam (ViP) in ein Nord- und in ein Südnetz geteilt. Im Norden verkehren die Linien Tram 91, 92, 93 und 96 von beziehungsweise bis zum Platz der Einheit. Die Linie 94 verkehrt regulär.

Im Süden verkehren die Linien Tram 91, 92, 93 und 96 zwischen M.-Juchacz-Str. bzw. Bhf Rehbrücke und S Hauptbahnhof.  Die Fahrten enden und beginnen dort alle am Bahnsteig 2 (Bahnsteig in Richtung Innenstadt).

Die Bus-Linien 638 und 695 verkehren zwischen Platz der Einheit/West und S Hauptbahnhof in beiden Richtungen über die Humboldtbrücke. Die Linien Bus 605 und 606 sowie die Regionalbusse verkehren ab beziehungsweise bis zum Platz der Einheit/West.

Es kann zu längeren Fahrzeiten kommen, heißt es weiter vom ViP.

Weitere Infos vom ViP gibt es online >> 

Einschränkungen auch für Mittelmärker und Pendler, die nach Berlin wollen

Auf erhebliche Beeinträchtigungen müssen sich auch die Mittelmärker einstellen. Die Beelitzer Busgesellschaft rechnet laut Sprecherin Ulrike Rehberg mit Verspätungen und längeren Fahrzeiten auf allen Linien. Besonders betroffen sind die Linien 631 nach Werder (Havel) und 610 nach Wildpark-West: Sie enden und beginnen ab 16.30 Uhr an der Haltestelle Platz der Einheit/West statt am Hauptbahnhof. Auch die Busse der Linie 580 von Potsdam über Werder nach Bad Belzig enden und beginnen abweichend am Platz der Einheit.

Verkompliziert wird die Verkehrslage durch die unterbrochene S-Bahn. Bei den vergangenen Pogida-Märschen am Hauptbahnhof wichen viele Pendler auf den S-Bahnhof Babelsberg aus, um nach Berlin zu kommen. Doch die Linie nach Wannsee ist wegen der Bauarbeiten unterbrochen, der S-Bahnhof Babelsberg gesperrt. 

PNN-Tipps zur Umfahrung der Demo

Wer am Nachmittag aus Berlin in die Berliner Vorstadt oder zum Platz der Einheit will, fährt am besten mit der S- oder Regionalbahn bis Wannsee und steigt dort in die Busse der Linie 316 zur Glienicker Brücke um. Sie fahren zu den Minuten 7, 27 und 47 ab. An der Glienicker Brücke besteht Anschluss zur Tram 93 zum Platz der Einheit. Insgesamt ist man so eine halbe Stunde lang unterwegs.

Wer in den Potsdamer Westen möchte, nutzt am besten die Regionalbahnen zwischen Berlin und Golm beziehungsweise Brandenburg/Havel bis zum Bahnhof Charlottenhof.

Pogida wirbt mit Straßenbahn für den "Abendspaziergang"

Auf dem Flyer zum 10. "Abendspaziergang" werben die Pogida-Organisatoren mit einem Bild vom Potsdamer Hauptbahnhof, auf dem außerdem eine Tram und ein Bus zu sehen sind. Der Verkehrsbetrieb erwäge zwar keine juristischen Schritte gegen Pogida, da das Foto im öffentlichen Raum gemacht worden ist - und diesen auch abbildet. 

Stadtwerkesprecher Stefan Klotz betonte aber, dass es zum wiederholten Male wegen der Pogida-Demonstrationen zu massiven Einschränkungen im öffentlichen Personennahverkehr kommt, ohne dass den Verkehrsbetrieb eine Schuld trifft. "Wir distanzieren uns von der Nutzung dieses Bildes unserer Straßenbahn", sagte Klotz den PNN.

Ein Überblick, was am Donnerstag wo los ist:

18 Uhr:

- Kundgebung von "Bündnis bekennt Farbe" an der Breiten Straße/Ecke Schloßstraße

- Kundgebung "SV Concordia Nowawes 06" in der Babelsberger Straße

- Protestaktion von "Die Partei" zwischen dem Fortuna-Portal und den wieder aufgebauten Ringerkolonnaden

- Kundgebung von Die Linke

18.30 Uhr: 

- Beginn der 10. Pogida-Kundgebung am Hauptbahnhof Potsdam, Babelsberger Straße

Hinweis in eigener Sache: Auch am Donnerstag werden wir wieder in einem Live-Ticker über den Pogida-"Abendspaziergang" und die Gegendemonstrationen berichten. 

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