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Streit unter Nachbarn. Mit Schildern wird gegen den Bauzaun protestiert, den Mathias Döpfner im Auftrag der Schlösserstiftung um das Grundstück der Gartenanlage der Villa Henckel und der Villa Schlieffen errichten ließ.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Zaun des Potsdamer Anstoßes

Eine Bürgerinitiative gegen Döpfners Pfingstberg-Einfriedung hat sich gegründet. Die Linke will im Potsdamer Stadtparlament gegen den Zaun vorgehen.

Von Katharina Wiechers

Potsdam  - Gegen die neuen Zäune am Pfingstberg in Potsdam formiert sich Widerstand. Am Dienstagabend hat sich eine Bürgerinitiative gegen die Einzäunung gegründet. 17 Bewohner der Nauener Vorstadt seien zusammengekommen, „um gegen die satzungwidrige Absperrung eines rund 60 000 Quadratmeter großen Geländes der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zu protestieren“, wie es in einer Mitteilung heißt. Auch aus der Politik kam Kritik: Während die SPD der Schlösserstiftung mangelhafte Informationspolitik vorwarf, will die Linke in der Stadtverordnetenversammlung gegen die Einzäunung vorgehen.

Wie die PNN berichteten, saniert Springer-Vorstand und Wahl-Potsdamer Mathias Döpfner derzeit das sechs Hektar große Areal am Pfingstberg. Historisch gehört das verwilderte Gebiet zu den Gartenanlagen der Villen Henckel und Schlieffen. Die Schlösserstiftung will die Anlagen und die verfallene Villa Schlieffen nach historischem Vorbild wiederherstellen und hat dafür Döpfner gewonnen – dem bereits die Villa Henckel und die Flächen unmittelbar darum gehören. Saniert er das komplette Gelände bis hinunter zur Großen Weinmeisterstraße, darf er es im Gegenzug auch privat nutzen.

Einen ausführlichen Bericht dazu lesen Sie am DONNERSTAG in den POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN.

Genau diese Vereinbarung kritisiert die neu gegründete Bürgerinitiative. Sie wirft dem Generaldirektor der Schlösserstiftung Hartmut Dorgerloh vor, Döpfner „unangemessen entgegengekommen zu sein und die Einzelheiten der Vereinbarung der Öffentlichkeit rechtswidrig vorzuenthalten“.

Im PNN-Interview hatte Döpfner angekündigt, den Park „zu festgelegten Zeiten“ öffentlich zugänglich zu machen. Was das genau bedeutet, sagte er nicht. Aus Sicht der Bürgerinitiative hat Döpfner aber gar kein Recht, dies festzulegen – weil die  Stiftung aus Steuergeldern finanziert wird.

Laut Stiftung sei der Bauzaun lediglich aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht aufgestellt worden. Die Stiftungssatzung besage, dass die Stiftung die Aufgabe hat, die ihr übergebenen Kulturgüter der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ob dies heißt, dass der Park nach der Sanierung wie der Neue Garten oder der Park Sanssouci tagsüber geöffnet und jeden Tag zugänglich sein wird, ist aber offenbar noch nicht abschließend geklärt.

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