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Von Januar bis Dezember 2019 wurde in Potsdam der Bau von 1262 Wohnungen genehmigt.

© Andreas Klaer (Symbolfoto)

Wohnungsbau gebremst: Deutlich weniger Baugenehmigungen in Potsdam

Potsdam wächst - allerdings hat sich die Dynamik beim Neubau von Wohnungen zuletzt abgeschwächt. Das könnte die Lage auf dem Wohnungsmarkt verschärfen.

Potsdam - Der Wohnungsbau in Potsdam scheint an Dynamik zu verlieren. Das geht aus der jüngsten Veröffentlichung des Landesamtes für Statistik zu den Baugenehmigungen im ersten Quartal 2020 hervor. Demnach sind in den ersten drei Monaten weniger Wohnungen genehmigt worden als im Vorjahr – das allerdings auch schon vergleichsweise schwach gestartet war.

Nur noch 163 genehmigte Wohnungsneubauten

Von Januar bis März genehmigte das Potsdamer Bauamt den Bau von 163 Wohnungen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 270. Rechnet man die genehmigten Wohnungen aus dem ersten Quartal auf das ganze Jahr hoch, kommt man auf 652, was einen der schlechtesten Werte der vergangen zehn Jahre bedeuten würde. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr kam Potsdam insgesamt 1262 genehmigte Wohnungen, im Jahr 2017 waren es sogar 2504.

Folgen der Coronakrise noch nicht absehbar

Allerdings sind die ersten Quartale auch in den vergangenen Jahren vergleichsweise schwach gewesen. Dennoch wäre es angesichts der Zahlen überraschend, wenn am Jahresende eine vierstellige Zahl an genehmigten Wohnungen stehen würde. Die Auswirkungen der Coronapandemie ist in der aktuellen Veröffentlichung noch nicht abzulesen. Die einschneidenden Maßnahmen begannen erst Mitte März – und dieser Monat war noch der stärkste im ersten Quartal.

Verstetigt sich der Trend, könnte das langfristig die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt verschärfen. Denn damit Wohnungen gebaut werden können, muss der Bau zunächst erst einmal genehmigt werden. Von der Baugenehmigung bis zum Einzug der ersten Bewohner dauert es üblicherweise eineinhalb bis zwei Jahre. Werden nun weniger Wohnungsneubauten genehmigt, dürfte es auf dem Wohnungsmarkt in den nächsten Jahren noch knapper werden.

Weniger Geschosswohnungsbau

Die neue Statistik zeigt auch, dass der Geschosswohnungsbau etwas an Dominanz bei den genehmigten Wohnungsbauten eingebüßt hat. Erkennen kann man das am Verhältnis der Zahl der Baugenehmigungen zu der Zahl der genehmigten Wohnungen. Denn egal, ob es sich um ein Einfamilienhaus oder einen Wohnblock handelt, immer wird nur eine einzige Baugenehmigung erteilt. Im ersten Quartal 2020 kamen auf jede Baugenehmigung im Durchschnitt 3,13 Wohnungen. Im Durchschnitt des gesamten Jahres 2019 waren es noch 3,52.

Die Statistik zu den fertiggestellten Wohnungen liegt für 2019 noch nicht vor. Sie ist relevant für Wohnungen, die aktuell auf den Markt kommen. 2018 war in dieser Hinsicht ein Rekordjahr für Potsdam gewesen.

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