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Abrissarbeiten auf dem Gelände des Vereins "Oberlinhaus" in Potsdam.

© Andreas Klaer

Wohnungen, Arztpraxen und eine Schule: Bebauungsplan für Oberlin-Campus in Arbeit

Die Abbrucharbeiten an der Glasmeisterstraße in Babelsberg sind fast abgeschlossen, gebaut wird aber erst 2024.

Potsdam - Die maroden Gebäude des ehemaligen Gaswerks, in denen es im letzten Jahr mehrfach gebrannt hatte, stehen längst nicht mehr: Die zuvor lange leerstehenden Ruinen an der Glasmeisterstraße, in denen sich zeitweise Obdachlose aufgehalten hatten, sind zu großen Schutthaufen zerkleinert worden. Auch der mächtige Sockel des historischen Gasometers wurde abgetragen: Das letzte Zeugnis aus der Zeit des Werksbetriebes zwischen 1870 und 1924 fand bei der SIM Holding GmbH Jena keine Verwendung mehr. Sie ist der Projektentwickler für den Oberlin-Campus, der hier künftig entstehen soll. „Der Sockel war stark beschädigt, die Substanz war nicht erhaltenswert“, sagte SIM-Geschäftsführer Benjamin Spieler auf PNN-Anfrage.

Wie berichtet will das Oberlinhaus auf dem Gelände 250 günstige und barrierefreie Wohnungen für Senioren und Menschen mit Behinderungen errichten. Auch eine Kindertagesstätte und ambulante medizinische Dienste wie Arztpraxen und Rehabilitationsangebote sind geplant. Dies ist vor allem nötig, weil das Oberlinhaus an seinem Standort an der Rudolf-Breitscheid-Straße allmählich an Kapazitätsgrenzen stößt. Rund 100 Millionen Euro will das Oberlinhaus gemeinsamen mit den Jenaer Investoren Lars Eberlein und Jochen Voigt in das Projekt investieren. Zusammen mit der SIM Holding hat Oberlin die Oberlinhaus Grundstücks GmbH gebildet.

Asbestfunde bei Abrissarbeiten

Die Abrissarbeiten hatten im Januar begonnen, zuvor waren umfangreiche Untersuchungen angestellt worden. „Wir haben viele bauzeittypische Schadstoffe wie Asbest gefunden“, sagt Spieler. Auch Rückstände durch Kohlevergasung gehörten dazu, die Arbeiter:innen trugen deshalb Schutzkleidung. Ende April sollen die oberirdischen Abrissarbeiten abgeschlossen sein, dann müssen nur noch die Schuttberge entfernt werden, so Spieler: „Wir liegen gut im Zeitplan.“

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Bis gebaut wird, kann es aber noch dauern: In den nächsten Wochen und Monaten solle ein Bebauungsplan erstellt werden. „Wir befinden uns da in guten Gesprächen mit der Stadt“, sagt Spieler. Er rechnet damit, dass erst ab dem zweiten Quartal 2024 mit dem Bau begonnen werden kann, hofft aber, dass es zumindest für die Kita eine vorgezogene Baugenehmigung geben könnte, so dass sie schon 2024 eröffnet werden kann.

Auch eine Schule ist geplant

Der Oberlin-Campus wird nicht das Einzige sein, was auf dem Gelände neu gebaut wird: Die Stadt plant im Süden des Areals eine Schule, derzeit wird dieser Teil noch als Parkplatz der Firma Regiobus genutzt. Stadt, Oberlinhaus und die SIM Holding planen das neue Quartier zwischen Glasmeister-, Johannsen- und Rudolf-Breitscheid-Straße daher zusammen: „Dabei sollen Grün- und Wegeverbindungen zu den angrenzenden Flächen ergänzt werden, damit ein erlebbares und attraktives neues Quartier entstehen kann“, heißt es von der Stadt. 

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