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Trauriger Rekord in Ostdeutschland: Das durchschnittliche Niveau für inserierte Wohnungen im vergangenen Jahr lag in Potsdam bei 9,56 Euro pro Quadratmeter.

© A. Klaer

Wohnen in Potsdam: Potsdam bei Mietpreisen im Osten auf Platz eins

Die Mietpreisbremse funktioniert noch nicht: Wer in Potsdam eine neue Wohnung mieten möchte, muss im ostdeutschen Vergleich dafür am meisten bezahlen.

Potsdam ist bei den Durchschnittsmieten für neue Wohnungen die teuerste Stadt in Ostdeutschland. Demnach lag das durchschnittliche Niveau für inserierte Wohnungen im vergangenen Jahr bei 9,56 Euro pro Quadratmeter – das entspricht einem im bundesweiten Vergleich leicht überproportionalen Anstieg von 16,9 Prozent seit 2012. Diese Zahlen ergeben sich aus einer neuen Untersuchung des unabhängigen Recherchenetzwerks Correctiv in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Empirica in Bonn, das nach eigenen Angaben „die mit Abstand größte Sammlung von Immobilieninseraten in Deutschland“ ausgewertet hat.

Das Institut analysiert dabei den Angaben nach die auf Internetbörsen angezeigten Angebotsmieten und hat damit eine Datenbank über die Mietpreisentwicklung in Deutschland erstellt – die Correctiv gerade veröffentlicht hat. Demnach liegt Potsdam an der Spitze im Osten, knapp gefolgt von Berlin mit durchschnittlich 9,29 Euro pro Quadratmeter für angebotene Wohnungen – ein Anstieg seit 2012 um sogar 27,8 Prozent. Auch im Bundesvergleich liegt Potsdam deutlich im oberen Drittel – was sich auch schon in anderen Untersuchungen gezeigt hat. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark kommt laut der neuen Studie bei den angebotenen Wohnungen auf durchschnittlich 7,40 Euro, ein Plus von 12,1 Prozent. Einen Spitzenplatz im Osten erreicht auch Jena in Thüringen mit 8,30 Euro Miete pro Quadratmeter – allerdings sind hier die Preise seit 2012 leicht um 1,2 Prozent gefallen, der einzige Rückgang dieser Art in Deutschland.

In Städten steigen die Mieten weiter, auf dem Land stagnieren sie

Laut den Correctiv-Autoren sind die Mieten in den vergangenen fünf Jahren deutschlandweit um etwa 15 Prozent gestiegen, also etwas weniger als in Potsdam und mehr als im Landkreis. Spitzenreiter ist demnach München mit 16 Euro pro Quadratmeter, es folgen das Münchener Umland (12,80 Euro), dann Frankfurt (12,70 Euro), Starnberg (11,94 Euro) und Stuttgart (11,31 Euro). Potsdams Partnerstadt Bonn kommt auf 9,27 Euro – ein Plus von 11,6 Prozent. Vor allem in den Ballungsgebieten würden die Mietpreise seit Jahren steigen, dagegen stagnieren sie auf dem Land, hieß es weiter. Die Daten zeigten auch, dass die bundesweite Mietpreisbremse nicht wie erhofft funktioniere. In Potsdam ist in diesem Jahr ein Bündnis für Wohnen gegründet worden, um mit weiteren Maßnahmen – neben der Mietpreisbremse – die steigenden Mieten zu begrenzen. 

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