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Landeshauptstadt: Wohnen in der Fasanerie

Sanierung und Restaurierung des von Persius entworfenen Gebäudes abgeschlossen

Sanierung und Restaurierung des von Persius entworfenen Gebäudes abgeschlossen Sanssouci – Die im Jahr 1999 begonnene Sanierung und Restaurierung der von Ludwig Persius 1842 bsi 1844 im italienischen Villenstil errichteten Fasanerie in Sanssouci ist abgeschlossen. Gestern stellte Denkmalpfleger Klaus Dorst den Gebäudekomplex vor, dessen markantester Teil ein fünf Stockwerke hoch aufragender Turm ist. Seit dem Ende der Monarchie dient die Fasanerie als Wohnhaus. Zu den berühmtesten Mietern gehörte in den 30er und 40er Jahren der Dirigent Wilhelm Furtwängler. Für ihn wurde im Zweiten Weltkrieg im Keller ein Luftschutzraum eingerichtet, dessen schwere Eingangstür sich erhalten hat. Zu den prominenten Bewohnern zählte ebenfalls der Generaldirektor der Schlösser und Gärten nach 1945, Prof. Willy Kurth. Heute sind in der Fasanerie aktuelle und ehemalige Mitarbeiter der Stiftung zu Hause, so der frühere Konservator Dr. Heinz Schönemann. Wegen der Wohnnutzung können Touristen den Komplex nur von außen betrachten. Bauleiter Dieter Zwintzscher hat mit seinem Team die Dachstühle saniert und die Dächer erneuert, die nun wieder mit mit Zinkblech gedeckt sind. Auch die Akroterien (Zierelemente) auf den Dächern, die profilierten Sparrenköpfe, die Fenster, Türen und sogar die Stallluken wurden originalgerecht aufgearbeitet oder ergänzt. Äußerlich zeigt die Fasanerie wieder ihre helle Originalfarbe. Die Handwerker des stiftungseigenen Schirrhofes leisteten die Hauptarbeit, einbezogen waren zahlreiche Partnerfirmen. Bei der Sanierung wurden Veränderungen erhalten, die vor allem auf Freiherr Heinrich E. L. von Heintze-Weißenrode (1834 – 1918) zurückgehen. Der Chef des Hofjagdamtes unter Kaiser Wilhelm II. hatte ab 1888 u.a. den offenen Zwischenbau schließen und den Fasanenstall in Knechtekammern bzw. eine Dienerwohnung umbauen lassen. Die ab 1842 eingerichtete Fasanenzucht wurde im Ersten Weltkrieg aufgegeben. Der von Lenné gestaltete Parkteil, in dem für die edlen Tiere Dickichte, Knickgehölze, Wiesen, Weiher und kleine Getreidefelder angelegt worden waren, verwilderte zusehends. Er erhielt in letzten Jahren unter Leitung von Gartenkustos Gerd Schurig und Fachbereichsleiter Eberhard Bergner weitgehend sein ursprüngliches Gesicht zurück. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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