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Ausgzeichnetes Engagement. Die Blumenfee „Ele“ erhielt für ihren Einsatz auf dem Potsdamer Luisenplatz einen mit 3000 Euro dotierten Sonderpreis.

© Andreas Klaer

Wo Potsdam blüht: Preis für die Blumenfee vom Luisenplatz

Eleanora Terrelonge-Griffith de Franke sorgt seit Jahren dafür, dass der Luisenplatz in Potsdam aufblüht. Sie räumt Müll weg, den andere dort achtlos liegen lassen - und das alles in ihrer Freizeit. Nun wird die Rentnerin aus Costa Rica für ihr Engagement ausgezeichnet.

Potsdam - Jetzt im Frühling staunt jeder, der den Luisenplatz überquert, über die dortige Blumenpracht. Verantwortlich hierfür zeichnet Eleanora Terrelonge-Griffith de Franke, die den Vorplatz zum Park Sanssouci seit sechs Jahren ehrenamtlich bepflanzt.

Für ihr tägliches Engagement wurde Terrelonge-Griffith de Franke nun von Bauministerin Kathrin Schneider (SPD) gewürdigt. Im Rahmen des Innenstadtwettbewerbs „GrünStadtRaum“ 2017 wurden insgesamt sieben Projekte aus Brandenburg ausgezeichnet. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Bedeutung der Innenstädte als lebendige Orte hervorzuheben. „Grünanlagen bieten Raum für Bürger, sich zu treffen, Sport zu treiben oder sich zu erholen. Gleichzeitig haben die grünen Lungen eine wichtige Klimafunktion“, lobte Schneider.

Insgesamt wurden bei dem Wettbewerb, der bereits zum sechsten Mal ausgelobt wurde, 31 Beiträge aus 19 Brandenburger Städten eingereicht. Eleanora Terrelonge-Griffith de Franke erhielt einen mit 3000 Euro dotierten Sonderpreis. Sie bepflanzt Beete, Gitter und stellt Blumentöpfe auf. Außerdem sammelt sie täglich den Müll, den unachtsame Passanten wegwerfen, auf. „Ich kann hier sonst nicht leben“, sagt sie über ihr Engagement.

„Ich komme doch aus Costa Rica. Grau ist nicht unsere Farbe.“

„Ich komme doch aus Costa Rica. Grau ist nicht unsere Farbe.“ Denn ehe sie mit der Bepflanzung begann, dominierten graue Steine und Gitter das Bild des Platzes. Das Preisgeld käme ihr mehr als gerufen: „Ich brauche neue Töpfe. Die sind beim Weihnachtsmarkt kaputtgegangen. Außerdem will ich Bänke aufstellen. Und in der Straße sollte es hübsche Mosaiksteine geben“, erläutert sie ihre Pläne.

Terrelonge-Griffith de Franke, von den meisten Anwohnern nur „Ele“ gerufen, bezahlt sämtliche Investitionen aus eigener Tasche. „Ich habe mir in den vergangenen Jahren nichts Teures angeschafft. Alles Geld geht fürs Pflanzen drauf“, verrät sie. Jeden Morgen steht sie früh auf und macht sich an die Bepflanzung. Weit hat sie es nicht: Ihre Wohnung befindet sich direkt am Luisenplatz, von ihrem Balkon aus schaut sie aufs Brandenburger Tor.

Nur teilweise erhält die engagierte Potsdamerin externe Unterstützung – so wurde etwa von der Stadt ein Standrohr für die Bewässerung aufgestellt, um das Gießen der Blumen zu erleichtern. Und auch Anwohner unterstützen ihre „Blumenfee vom Luisenplatz“, wo es geht, ebenso wie die Mitarbeiter der Step.

Für den „GrünStadtRaum“-Wettbewerb wollte Terrelonge-Griffith de Franke sich zunächst gar nicht bewerben. „Für so was hab ich keine Zeit“, habe sie ihrer Freundin, die ihr den Aufruf aus der Zeitung ausgeschnitten hatte, gesagt. Nun freut sie sich aber über die Auszeichnung: „Ich freue mich über jede Aufmerksamkeit. Und ich will, dass es hier vorangeht.“Anne-Kathrin Fischer

Anne-Kathrin Fischer

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