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WM 2018 in Potsdam: Ohne Frankreich geht nix

Wo lassen sich die WM-Spiele in Potsdam am besten schauen? Und wer holt den Titel? Die PNN haben sich umgehört und Vertreter aus Politik, Kultur, Sport und Wissenschaft gefragt.

Potsdam ist im WM-Fieber, gut 300 Zuschauer verfolgten am Donnerstagabend das Eröffnungsspiel Russland gegen Saudi-Arabien beim Public Viewing auf dem Luisenplatz. Am Sonntag steht nun das erste Deutschland-Spiel an, der Gegner ist Mexiko. Die PNN haben sich in Potsdam umgehört: Wer ist der Favorit für den Weltmeistertitel? Und wo lassen sich die Spiele am besten genießen?

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD): „Wir haben ja eine Tippgemeinschaft im Rathaus. Ich habe getippt, dass Frankreich Weltmeister wird. Es ist eine sehr gute, hochmotivierte Mannschaft. Und es gibt ja den Grundsatz: Wer Europameister wird, das war bekanntermaßen Portugal, der wird nicht Weltmeister. Ich hoffe natürlich auf Deutschland. Das erste Deutschland-Spiel am Sonntag werde ich im Lindenpark gucken, hinterher Schweiz-Brasilien dann beim rbb.“

„Soko Leipzig“-Schauspieler Steffen Schroeder: „Das Eröffnungsspiel habe ich zuhause mit der Familie gesehen. Morgen gucke ich bei Freunden, nächste Woche werde ich mit meinen Kollegen in Leipzig sicher zum Public Viewing gehen. Jetzt am Anfang schaue ich mir möglichst viele Spiele an. Manchmal nimmt die Begeisterung dann ab, manchmal zu, das kommt drauf an. Aber auch unbekanntere Mannschaften anzusehen, finde ich oft spannend. Das WM-Eröffnungsspiel war etwas langweilig, aber die Russen haben sich gefreut, und wenn der Gastgeber happy ist, tut das der Atmosphäre ja auch gut. Die Spiele schaue ich mir mit meiner Frau, meinen Söhnen, Freunden und Kollegen an. Und wenn ich unterwegs bin, höre ich die Übertragung gern alleine im Radio. Das funktioniert immer noch überraschend gut. Wer Weltmeister wird? Ich tippe auf Deutschland, das letzte Mal ging’s ähnlich enttäuschend los wie jetzt die Vorbereitungsspiele. Ich glaube, das brauchen die Jungs.“

Bettina Jahnke, neue Intendantin des Hans Otto Theaters: „Wenn es sich ergibt, schaue ich mir die Spiele an, aber ich würde nicht meinen Tagesablauf nach der WM ausrichten. Ich schaue, wo es sich ergibt, gerne mit Freunden zu Hause, beim Public Viewing oder auf dem Iphone, wenn ich unterwegs bin. In der Gemeinschaft macht es mehr Spaß. Die Deutschland-Spiele und die großer Mannschaften sind mir am wichtigsten. Ab dem Achtelfinale fängt es an, mich zu interessieren. Ich wünsche mir, dass Deutschland Weltmeister wird. Aber ich finde es auch toll, wenn Außenseiter wie Irland oder Schweden gewinnen. In den ersten Spielen sind nicht so viele Mannschaften, die mich interessieren. Es braucht einen emotionalen Faktor.“

Martina Trauth, Gleichstellungsbeauftragte und parteilose Oberbürgermeisterkandidatin der Linken: „Weltmeister wird natürlich ,Die Mannschaft’ – und zwar die, die bis zum Schluss am besten spielt. Bei dem wunderbaren Sommerwetter schaut man die WM am besten draußen. Ich bevorzuge eher kleinere, gemütlichere Orte – zum Beispiel den Hof des Lothar-Bisky-Hauses in der Alleestraße. Da gibt’s zum Spiel natürlich die obligatorische Grillwurst und kühle Getränke – und wenn es doch mal regnet, kann man unterm Zelt sitzen.“

Archibald Horlitz, Präsident des SV Babelsberg 03: „Ich schaue die WM in den RAW-Hallen oder im Karl-Liebknecht-Stadion beim Public Viewing mit Freunden. Je nach Zeit sehe ich mir die Deutschland-Spiele, aber auch andere spannende Spiele an. Es gewinnt hoffentlich der Bessere.“

Jutta Götzmann, Direktorin des Potsdam Museums: „Ich lebe ganz bewusst fernsehlos. Wenn ich Fußball schaue, finde ich es schöner in der Gemeinschaft, oft mit einem befreundeten Künstlerpaar und gerne in einer Kneipe. Ich mag das Kommunikative daran und bin nicht der ganz große Fußballfan. Dass es so viele Menschen mitreißt, finde ich schön. Ich werde mir wahrscheinlich nur die Deutschland-Spiele anschauen, hoffentlich bis zum Endspiel.“

Fritz Reusswig, Soziologe am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: „Ich bin kein Bundesliga-Gucker, eher WM, vor allem zu Hause oder bei Freunden. Public Viewing ist nicht so meins, nur bei wichtigen Spielen. Am Donnerstag wurde die Green Public Viewing App vorgestellt, mit der man herausfindet, wo die nächsten Spiele gezeigt werden und wie man dort klimafreundlich hinkommt. Die benutze ich auch. Mein Wunsch ist, dass Deutschland Weltmeister wird. Mein Tipp ist aber eher, dass es Frankreich wird.“

Mike Schubert, Sozialbeigeordneter und Oberbürgermeisterkandidat der SPD: „Deutschland kann wieder Weltmeister werden. Das Team ist ausgeglichen besetzt – und auch vor der letzten WM waren die Testspiele ja nicht so toll. Potsdam hat viele tolle Orte, um gemeinsam die Spiele zu schauen. Tradition hat schon der Lindenpark und das RAW ist in diesem Jahr sicher etwas Besonderes. Aber ich mag es auch einfach mal, mit Freunden und Familie beim Grillen ein Spiel zu schauen.“

Heike Bohmann, künftige Geschäftsführerin des Nikolaisaals: „Wir sind mitten in den Musikfestspielen, daher kriege ich die WM bisher nur am Rande mit. Wenn ich Zeit habe, schaue ich mir Spiele mit Freunden im Minima Culpa an. Dort wird zur WM gegrillt und man kann draußen Fußball schauen. Das ist ganz gemütlich. Ich schaue mir maximal die Deutschland-Spiele an und wenn ein Außenseiter stark wird, finde ich das auch total spannend. Erste Priorität haben aber die Musikfestspiele.“

Stephan Schmidt, Leiter der Geschäftsstelle des 1. FFC Turbine Potsdam:„Ich schaue mir vor allem die Deutschlandspiele an und ansonsten die Spiele, die abends laufen, zu Hause oder zusammen mit Freunden im Garten beim Grillen. Ich denke, dass Frankreich Weltmeister wird.“

Janny Armbruster, Fraktionsvorsitzende der Grünen in Potsdam und Oberbürgermeisterkandidatin der Grünen: „Wenn’s um Fußball geht, muss ich meinen Mann fragen. Der tippt darauf, dass in diesem Jahr Frankreich gewinnt. Doch gefiebert wird natürlich für die deutschen Jungs. Und wenn sie wieder so eine tolle Mannschaft werden, wie vor vier Jahren, sollte auch der Pokal drin sein. Ich wünsche es ihnen und werde die Daumen drücken. Und da mein Mann bei Fußball immer fast einen Herzkasper bekommt, werde ich immer schön in seiner Nähe sein und das Geschehen beobachten – manchmal zu Haus, meist aber sicher mit Freunden oder anderen Fußballbegeisterten Menschen in Kneipen oder auch auf dem Luisenplatz.“

Jens-Uwe Sprengel, künstlerischer Leiter des T-Werk: „Ich warte noch darauf, dass mich die Woge des Mitfieberns ergreift. Grundsätzlich interessiert mich das schon. Das erste Deutschland-Spiel schaue ich mir im Garten bei Freunden an. Bei den vergangenen WMs habe ich mir sehr viel mehr Spiele als nur die Deutschlandspiele angeschaut. Manchmal entwickeln sich spezifische Kombinationen, die dann spannend sind. Im Moment ist es mir noch zu unübersichtlich.“

Lutz Boede, Oberbürgermeisterkandidat für „Die Andere“: „Ich gucke Fußball eigentlich am liebsten im kleinen Kreis und möglichst auch ohne Bela Rethy. Wenn mich Wetter und Bierdurst aber doch aus der Homezone locken, bevorzuge ich das Karli. In der Scholle, im Labendig oder im Hafthorn werde ich bestimmt auch mal gucken. Mein WM-Tipp ist Frankreich. Sympathisch fand ich zuletzt Island. Über ein Weiterkommen des Senegal würde ich mich besonders freuen.“

Bert Nicke, Geschäftsführer Pro Potsdam: „Frankreich wird gewinnen. Die haben ein Top-Team und noch ordentlich Frust von der letzten EM mit dem unglücklich verlorenen Finale. Der Luisenplatz ist die beste Public-Viewing-Location in Potsdam. Wenn die deutsche Nationalmannschaft spielt, bin ich aber lieber allein in meiner Küche vor einem kleinen Fernseher – da sieht mich zum Glück niemand.“

Dennis Hohloch, Fraktionschef und Oberbürgermeisterkandidat der AfD: „Am liebsten schaue ich WM-Spiele mit Freunden in Bars oder Restaurants. Aber auch die Fanmeile in Berlin hat aufgrund ihrer patriotischen Grundstimmung ihren Charme. Wer Weltmeister wird, kann ich Ihnen nicht sagen, Deutschland wäre natürlich wünschenswert. Aber ich würde es auch der isländischen Mannschaft wünschen, weil sie noch eine richtige Nationalmannschaft ist, hinter der die eigene Bevölkerung steht und in der kein Spieler sich weigert, die eigene Hymne zu singen.“

Katrin Lange, Staatssekretärin im brandenburgischen Innenministerium: „Frankreich wird Weltmeister. Die Spiele verfolge ich mal zu Hause mit Freunden, mal hier in Potsdam. Je nachdem, wo ich gerade bin. Notfalls auf dem Smartphone.“ 

Götz Friederich, CDU-Oberbürgermeisterkandidat: "Deutschland wird Weltmeister! Die Mannschaft wird sich mehr und mehr in das Turnier hineinspielen und wenn es dann darauf ankommt, wird sie mit Mut und Leidenschaft im entscheidenden Moment das alles entscheidende Tor schießen. Ich schaue am liebsten zusammen im Freundeskreis. Mein Geheimtipp: das 'Amsterdam' im Holländischen Viertel."

Annalena Baerbock: Bundesvorsitzende der Grünen und Potsdamer Bundestagsabgeordnete: "Mein Tipp war: Deutschland holt den fünften Stern. Nach dem Spiel Spanien-Portugal ist der aber etwas ins Wanken geraten. Am liebsten schaue ich mit Freunden und Nachbarn im Garten - oder in ner Kneipe, richtig eng, wo man Schweiß und Blut Seit an Seit schwitzt - 'Hafthorn' zum Beispiel." 

Wieland Eschenburg, Vorstand Garnisonkirchenstiftung: "Vermutlich wird die Mannschaft Weltmeister, die das Endspiel gewinnt, vielleicht sogar Deutschland. Am liebsten gucke ich Fußball im Familienkreis und seit dieser WM auch mit meinem Enkel Anton - er verschläft in seinem zarten Alter von nun schon acht Wochen allerdings noch die meisten Höhepunkte ..."

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