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Das Land hat laut Staatssekretär Tobias Dünow (SPD) nicht vor, die FGW zu schließen (Symbolbild).

© Rolf Vennenbernd/dpa

Wissenschaftsausschusses im Landtag: Geldkürzung bei Fakultät für Gesundheit

Die Landesregierung hält an der Mittelkürzung für die interuniversitäre Fakultät für Gesundheitswissenschaft (FGW) fest. Die oppositionelle Linke forderte eine unabhängige Evaluation.

Potsdam - Die Landesregierung hält an der Mittelkürzung für die interuniversitäre Fakultät für Gesundheitswissenschaft (FGW) fest. Das wurde am Mittwoch in der Sitzung des Wissenschaftsausschusses im Landtag deutlich. Wie berichtet, sollen die Mittel für die beiden staatlichen Träger, die Universität Potsdam und die BTU Cottbus-Senftenberg, von fünf Millionen auf 2,5 Millionen Euro halbiert werden. Staatssekretär Tobias Dünow (SPD) verwies auf die Haushaltslage und sagte, das Land habe nicht vor, die FGW zu schließen. Er regte an, dass die beteiligten Hochschulen die Finanzlücke bei Bedarf aus ihrem eigenen Etat füllen könnten.

Das Land hatte 2015 zur Bündelung der medizinischen Hochschulaktivitäten den Gesundheitscampus Brandenburg gegründet, ein Netzwerk aus Hochschulen, Instituten, Kliniken und einzelnen Akteuren. Eingebunden werden sollte auch die 2014 gegründete private MHB mit Standorten in Brandenburg und Neuruppin. Eine medizinische Promotion sollte dann über die Fakultät für Gesundheitswissenschaften möglich werden. 

Seit 2019 ist jedoch klar, dass aus den milliardenschweren Strukturförderungen zum Kohleausstieg auch Mittel nach Brandenburg fließen sollen. Das Land setzte daraufhin eine neue Planung für ein Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus (IUC) auf, das eine eigenständige Medizinerausbildung in Brandenburg ermöglichen soll. Daran habe bei der Gründung der FGW kaum jemand gedacht, sagte Dünow.

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Im Ausschuss stießen die Äußerungen auf Widerspruch – besonders bei den anwesenden Hochschulvertretern. FGW-Gründungsdekan Cornelius Frömmel sagte, wenn der Haushaltsentwurf so bleibe, habe die FGW keine Zukunft. Von geplanten zwölf Professuren fiele die Hälfte weg. Mit weniger als zehn Professuren sei die Fakultät nicht lebensfähig. Er verwies auch auf ein Schreiben des Wissenschaftsministeriums, das nahelege, die Fakultät angesichts dieser Umstände aufzulösen und ihre Teile an den Trägereinrichtungen zu integrieren. Der Präsident der Universität Potsdam Oliver Günther teilte diese Einschätzung. Er schlug vor, zumindest einen Weiterbetrieb bis zum Jahr 2030 zu sichern. Wenn dann mit dem IUC im Land Brandenburg eine eigene Universitätsmedizin bestehe, könnten darin Teile der FGW aufgehen.

Isabelle Vandré von der oppositionellen Die Linke erinnerte daran, dass der Landtag seinerzeit die Fakultät auf Anregung aus dem Wissenschaftsministerium initiiert habe. Sie forderte eine unabhängige Evaluation vor einer Entscheidung. Matthias Stefke (BVB/FREIE WÄHLER) sagte, er sei alarmiert. Das Ministerium solle klar sagen, welche Pläne es hat. 

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