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Landeshauptstadt: „Wir leisten was für die Potsdamer“ Lerndiagnostik im Palais am Stadtkanal

Wie ernähre ich mich richtig? Was kann ich gegen eine Lese-Rechtschreib-Schwäche machen und wie spreche ich deutlich und fehlerfrei?

Von Eva Schmid

Wie ernähre ich mich richtig? Was kann ich gegen eine Lese-Rechtschreib-Schwäche machen und wie spreche ich deutlich und fehlerfrei? Alle drei Fragen sind zentrale Forschungsfelder der Lerndiagnostik und -beratung, die im Kognitionswissenschaftlichen Therapiezentrum der Universität Potsdam untersucht werden.

Gestern wurde der neue Standort des Therapiezentrums im Palais am Stadtkanal feierlich eingeweiht. „Die Universität Potsdam leistet einen wichtigen Beitrag für die Stadt und die Potsdamer“ erklärt die Dekanin der Humanwissenschaftlichen  Fakultät, Ria De Bleser, gegenüber den PNN. Mit dem Umzug erhoffe sie sich, die Sichtbarkeit der universitären Arbeit zum Thema Lernen zu erhöhen.

Über 6000 Behandlungen jährlich bieten die drei Einrichtungen des Therapiezentrums Patienten aus Potsdam und Brandenburg an. Im Zentrum für angewandte Psycho- und Patholinguistik (ZAPP) werden Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen behandelt. Die Nähe zum Klinikum „Ernst von Bergmann“ ist besonders für Schlaganfallpatienten, denen keine langen Wege zugemutet werden können, vorteilhaft. Die zweite Einrichtung, die Forschungsambulanz des Lehrstuhls für Klinische Psychologie und Psychotherapie hilft Kindern mit Lese- Rechtschreib-Schwäche. Besonderheit der beiden Einrichtungen, so die Dekanin Bleser, sei die kostenfreie Therapie für Patienten, „die von ihrer Krankenkasse aufgrund der Schwere der Störung oder ihres fortgeschrittenen Alters keine Kostenübernahme mehr bekommen“. Bei dem ZAPP und der Forschungsambulanz, „haben unsere Studenten außerdem die Möglichkeit unter Aufsicht der Professoren praktisch zu arbeiten“. In der dritten Einrichtung, dem Patienten-Trainings- und Beratungszentrum (PTZ) hingegen arbeiten nur ausgebildete Fachkräfte; Studenten dürfen hier nur hospitieren. Am PTZ dreht sich alles um das Thema gesunde Ernährung, mit dem sich stark übergewichtige Kinder (Adipositas) auseinandersetzen sollen. Dafür werden zweimal im Jahr Kleingruppen von acht Kindern über 15 Monate ambulant begleitet: „Viele Potsdamer Eltern sind sehr froh, dass ihre Kinder nicht alleine in eine Klinik oder Kur müssen; die Kinder können vielmehr das neu erlernte Essverhalten im gewohnten Umfeld anwenden“, berichtet die Ernährungswissenschaftlerin, Helena von Schassen.

Der ehemalige Standort des Therapiezentrums in der Gutenbergstraße wurde wegen eines auslaufenden Mietvertrages aufgegeben. „Die Lage in der Gutenbergstraße war zwar zentral, aber ziemlich verkommen – jetzt haben wir endlich ein repräsentatives Gebäude gefunden“, erzählt die Dekanin. Ein Fahrstuhl am neuen Standort ermögliche nun auch einen barrierefreien Zugang.Eva Schmid

Das Therapiezentrum befindet sich Am Kanal 16-18. Weitere Informationen zu Beratung und Therapieansätzen unter www.zapp-potsdam.de oder www.ptz.uni-potsdam.de.

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