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Wintersemester startet in Brandenburg: Später, hybrider und digitaler

An den märkischen Hochschulen wird sich durch die Corona-Krise im neuen Semester einiges ändern. Die Einrichtungen sind da aber flexibel.


Potsdam - Studenten in Potsdam müssen sich auch im Wintersemester auf Einschränkungen in der Lehre einstellen. Zunächst einmal geht es später los als üblich. An der Universität Potsdam wird es die ersten Vorlesungen ab November geben. „Nach derzeitiger Planung rechnen wir damit, dass ein Viertel der Lehre unter den aktuellen Umständen in Präsenz angeboten werden kann“, sagt Universitätssprecherin Antje Horn-Conrad. Studiengänge mit hohem Anteil an Lehre, die Präsenz voraussetze, wie etwa Laborpraktika, und auch Erstsemesterveranstaltungen würden in der Regel besonders berücksichtigt.

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An vielen Brandenburger Hochschulen starten die Vorlesungen im aktuellen Wintersemester wegen der Corona-Pandemie später. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. „Im Ergebnis bleiben die Semesterzeiten unverändert. Richtwert für den Vorlesungsbeginn im Wintersemester ist der 2. November“, sagt der Sprecher des Potsdamer Wissenschaftsministeriums, Stephan Breiding. Dieser Termin sei der Vorlesungsbeginn für die Studienanfänger in zulassungsbeschränkten Studiengängen, deren Zulassung über die Stiftung für Hochschulzulassung koordiniert werde.

Oktober kann auch Sommer sein

Ansonsten kann dem Sprecher zufolge der Vorlesungsbeginn je nach Hochschultyp und für andere Studierendengruppen durch die Hochschulen flexibel gewählt werden. Die Hochschulen hätten zudem die Möglichkeit, Lehrveranstaltungen und Prüfungen, die bis einschließlich Oktober 2020 angeboten werden, noch dem Sommersemester oder dem Wintersemester zuzuordnen.

Am 2. November startet die Vorlesungszeit auch an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus?Senftenberg (BTU). „Das Wintersemester ist als Hybridsemester geplant“, sagt BTU-Sprecherin Susett Tannebeger. Für die internationalen Studiengänge würden Lehrveranstaltungen und Prüfungen online durchgeführt. In den deutschsprachigen Studiengängen sei eine Verbindung aus Online- und Präsenzformen geplant. „Sollte sich die Pandemie erneut verschärfen, sind alle Fachgebiete und Fakultäten darauf vorbereitet, dass im Bedarfsfall alle Module online angeboten werden können“, betont Tannebeger.

Nicht immer ist eine Onlineprüfung möglich. „Schriftliche Hochschulprüfungen, für die es keine rechtssicheren digitalen Varianten gibt, können in Brandenburg bereits seit dem 20. April wieder angeboten werden“, erklärt Ministeriumssprecher Breiding. Sofern die Einhaltung der Verhaltensregeln sichergestellt und alle Beteiligten mit der Durchführung der Präsenzprüfung einverstanden seien. 

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Mündliche Prüfungen hätte es unter Einhaltung der Hygienestandards auch zu Hochzeiten der Pandemie gegeben. Dem Ministeriumssprecher zufolge haben die Hochschulen studierendenfreundliche Rücktrittsregelungen für bereits angemeldete Prüfungen erlassen. Die bisherigen Schilderungen sowohl von den Hochschulen als auch von den Studierenden zeigten, dass die Einrichtungen bei der Durchführung von Prüfungen, auch mit digitalen Formaten, sehr sorgfältig vorgingen.

Land fördert E-Learning

Zumindest die BTU und die Universität Potsdam wollen das digitale Lernen unterstützend zu Präsenzveranstaltungen weiter voranbringen. Im Rahmen des „Sofortprogramms für digitale Hochschullehre in Brandenburg #DigitaleLehreBB“ stellt das Land den Hochschulen Mittel in Höhe von rund vier Millionen Euro zur Verfügung. 

„Diese können für den Ausbau der E-Learning-Supportstruktur an den Hochschulen, für Sachausgaben, etwa für lehrbezogene Software-Lizenzen, zur Ertüchtigung der IT-Infrastruktur sowie zur Sicherstellung der digitalen Literaturversorgung genutzt werden“, sagt Breiding.

Christian Bark

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