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Wiederaufbau Garnisonkirche Potsdam: „Der Bau des Turms kann 2014 beginnen“

Altbischof Wolfgang Huber im Interview über die 12 Millionen Euro vom Bund für den Wiederaufbau des einstigen Potsdamer Wahrzeichens.

Der Bund fördert den Aufbau der Garnisonkirche mit zwölf Millionen Euro, wird damit der bisher größte Einzelfinanzier. Was bedeutet das für das Projekt?

Zunächst einmal freue ich mich darüber sehr. Ich bin den Beteiligten dafür von Herzen dankbar. Denn das ist natürlich, wenn der Bundestag dem zustimmt, ein riesiger Rückenwind für unser Projekt. Ich denke, es ist ein Durchbruch.

Sie sind Vorsitzender des Kuratoriums. Was erhoffen Sie sich konkret?

Ich bin zuversichtlich, dass nun viele private Sponsoren diese deutliche Identifikation des Bundes mit dem Aufbau der Garnisonkirche mit eigenen Spenden beantworten werden. Das ist auch das Signal, das der Bund damit setzen will. Es ist ein Bauwerk von nationaler Bedeutung, die Garnisonkirche ist ein zentrales Kirchengebäude des Barock in Norddeutschland. Es ist eine Kirche, die mit ihrer vielfältigen, auch zwiespältigen Geschichte nicht der Vergangenheit angehören soll, sondern eine Bürgerkirche, eine Schule des Gewissens werden wird.

Verraten Sie uns, wer auf Bundesebene das symbolträchtige OK samt Millionen-Freigabe durchgesetzt hat?

Verankert ist es beim Staatsminister für Kultur und Medien. Es haben dabei aber viele zusammengewirkt. Diese Förderung des Aufbaus der Potsdamer Garnisonkirche hat breite Unterstützung innerhalb der Bundesregierung gefunden. Ich freue mich darüber, dass so viel Zustimmung da ist.

Bislang war die Spendenbereitschaft eher spärlich, reichte das Geld für Planungsleistungen. Was kann man jetzt mit den zwölf Millionen Euro anfangen, was soll damit konkret geschehen?

Es ist ein großes Vorhaben, bei dem man objektiv Schritt für Schritt vorangehen muss. Die Entwurfsplanungen und Genehmigungsplanungen sind geschafft. Wir haben die Baugenehmigung. Der nächste Schritt ist die Ausführungsplanung, an die geht es jetzt mit Volldampf. Die Unterstützung durch den Bund eröffnet jetzt natürlich die Möglichkeit, innerhalb des Zeitplans, den wir uns vorgenommen haben, mit dem Bau des Turms der Garnisonkirche selbst zu beginnen, und da zuerst mit den Fundamentarbeiten. Ich hoffe, dass die Mittel des Bundes in entsprechender Höhe durch private Spenden ergänzt werden, sodass wir zügig vorankommen.

Der Bund zieht mit. Würden Sie sich das auch von Brandenburg mehr wünschen?

Wir haben auch von Brandenburg vielfältige Unterstützung erfahren. Ich hoffe, dass das auch in Zukunft so sein wird, dass die brandenburgische Landesregierung und der Landtag auch weiterhin das Vorhaben unterstützen, dass man immer wieder nach Wegen sucht, wie das geschehen kann.

Welche Hindernisse und Probleme müssen jetzt noch aus dem Weg geräumt werden?

Die größte Aufgabe ist und bleibt die Finanzierung. Was die anderen Fragen angeht: Derzeit läuft die Umgestaltung der Breiten Straße, die auch unserem Vorhaben zugute kommt. Und wir haben eine Einigung für die wichtige Gestaltung der Kapelle im Sockelgeschoss des Turms. Insofern ist die Hauptaufgabe, diesen Schwung auszunutzen, um weiteres Geld zu sammeln.

Wann wird Baubeginn für den Turm sein?

Wir hoffen nun natürlich umso mehr, dass zu Beginn des Jahres 2014 der Turmbau beginnen kann. Unser Zieldatum für die Einweihung der aufgebauten Garnisonkirche bleibt der 30. Oktober 2017, der Vorabend des 500-jährigen Reformationsjubiläums. Dem sind wir nun ein großes Stück näher gekommen. Der Aufbau der Garnisonkirche ist im Zeitplan.

Die Fragen stellte Thorsten Metzner

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