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Wiederaufbau der Garnisonkirche: Christliche Garnisonkirchen-Gegner: Turmbau ist nicht nötig

Fünf Millionen Euro stehen im Raum: Die Initiative "Christen brauchen keine Garnisonkirche" äußert sich allerdings entschieden dagegen, dass Millionengelder der Kirche für den Wiederaufbau verwendet werden.

Potsdam - Angesichts der möglichen Millionen-Starthilfe der brandenburgischen Landeskirche für den Wiederaufbau der Garnisonkirche melden sich nun die christlichen Gegner des Projekts zu Wort. Man sei entschieden gegen die Bewilligung von Kirchensteuermitteln für den Neubau des Turms der Kirche, teilte die Initiative „Christen brauchen keine Garnisonkirche“ am Montag mit.

In Zeiten „knapper Mittel für Personalstellen und innovative Projekte, baufälliger Kirchengebäude und eines dramatischen Rückgangs von Kirchenmitgliedszahlen“ sei es unverantwortlich, Gelder in Millionenhöhe für ein Bauwerk mit „höchst belasteter Vergangenheit auszugeben“, hieß es in der Erklärung. Man unterstütze lediglich das Anliegen, das Gelände der 1968 gesprengten Garnisonkirche als Mahn- und Sühnestätte sowie als Lernort zu gestalten. Dafür sei aber kein Turmbau nötig.

Fünf Millionen Euro für Garnisonkirche?

Wie berichtet prüft das Konsistorium der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (Ekbo), ob die Stiftung für den Wiederaufbau der Garnisonkirche eine Starthilfe in Höhe von fünf Millionen Euro erhält. Landesbischof Markus Dröge hatte dazu auf der Herbstsynode 2015 betont, es sei der Kirchenleitung daran gelegen, dass sich aus dem öffentlichen Diskussionsprozess Lösungen ergeben, die von vielen mitgetragen werden können – und dazu die Wiedererrichtung in historischer Form auf den Turm der Garnisonkirche zu beschränken. Für den Bau fehlen der Stiftung noch 16,8 Millionen Euro.

Unterdessen kritisierte die kirchenkritische Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“ am Montag den laufenden Bürgerdialog zum Wiederaufbau. Das von der Stadt vorgeschlagene Bürgergutachten – 25 zufällig ausgewählte Potsdamer sollen dabei gemeinsam einen Kompromiss für den Dauerstreit erarbeiten – könne nur ein Erfolg werden, wenn es einen Konsens über die Aufgabenstellung gebe. Dieser sei aber nicht vorhanden. Daher sei ein Bürgerentscheid oder eine Bürgerbefragung sinnvoller, um den Konflikt glaubwürdig zu entscheiden, so die Initiative weiter. 

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