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Aniko Kirsch, Gewinnerin des Vorlesewettbewerbs in Potsdam.

© Sandra Calvez

Wettbewerb in der Bibliothek: Aniko Kirsch ist Potsdams beste Vorleserin

Eine Sechstklässlerin der Neuen Grundschule Potsdam hat den stadtweiten Vorlesewettbewerb gewonnen. Die Siegerin darf nun zum Bezirksentscheid. 

Potsdam - Die Bandbreite beim Vorlesewettbewerb war groß: Einige Sechstklässler lasen am Donnerstagnachmittag in der Stadt- und Landesbibliothek aus Klassikern wie Erich Kästners „Das fliegende Klassenzimmer“ oder Mark Twains „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“. Andere erzeugten Spannung, etwa mit „Schlamm oder die Katastrophe von Heath Cliff“ von Louis Sachar. Oder brachten ihr Publikum zum Lachen durch die „Känguru-Chroniken“ von Marc-Uwe Kling oder – das sorgte für besonders große Belustigung bei den Zuhörern – „Ziemlich verrückt und unglaublich verliebt“ von Carol Midgley. 

Auch die Siegerin des städtischen Ausscheids setzte auf Witz. Aniko Kirsch hatte das Buch „Hilfe, die Herdmanns kommen“ von Barbara Robinson ausgewählt, eine Geschichte über klauende, lügende und Zigarre rauchende Kinder, die einen Schuppen anzünden. „Ich wollte etwas Lustiges vorlesen, damit die anderen auch Spaß haben am Zuhören“, sagte die elfjährige Schülerin der Neuen Grundschule Potsdam nach der Siegerehrung, die Urkunde und die beiden Preisbücher noch in der Hand. „Ich war schon sehr aufgeregt, aber jetzt freue ich mich richtig.“

600 000 Teilnehmer bundesweit

Der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels findet bundesweit in mehreren Stufen statt. 600 000 Kinder nehmen daran alljährlich insgesamt teil. Den Wettbewerb gibt es bereits seit 1959. Zunächst wird auf Schulebene unter den Sechstklässlern ein Gewinner gekürt. Die 25 Schulsieger von Potsdams Grundschulen durften nun im Bildungsforum lesen. „Das waren so viele wie noch nie“, sagte Ronald Gohr, Fachlektor Jugend der Bibliothek. „Versucht, uns zu verzaubern“, forderte er die Kinder auf.

Drei Minuten durfte jeder Schüler aus einem selbst gewählten Buch vorlesen, dazu kam ein kurzer Absatz aus einem unbekannten Text. Die Aufregung war vielen der Schüler anzumerken, doch bei Lesebeginn, oder spätestens nach einigen Sätzen, verschwand bei den meisten die Unsicherheit. Die sechsköpfige Jury bewertete, wie flüssig der Text gelesen wurde. Auch auf Aussprache, Lesetempo, Betonung und eine lebendige und nuancenreiche Interpretation wurde geachtet. 

Potsdams beste Vorleserin Aniko Kirsch darf nun im April am Bezirksentscheid teilnehmen. Der Gewinner startet beim Landeswettbewerb. Im Juni schließlich treten die 16 Landessieger in Berlin gegeneinander an, um einen Bundessieger zu bestimmen.

Hinweis: Die Autorin des Textes war Mitglied der Jury beim Vorlesewettbewerb.

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