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Erfrischend. Sprudelnde Brunnen wie der auf dem Luisenplatz bieten Abkühlung

© Andreas Klaer

Wertvolles Wasser in Potsdam: Immer schön sparsam

Potsdams Stadtwerke beteuern: Trinkwasser ist trotz Hitze nicht knapp, beim Verbrauch sollte man aber achtsam sein.

Potsdam - Die Potsdamer Stadtwerke sind laut eigenen Angaben gut für die aktuelle Hitzewelle gerüstet: So besteht etwa derzeit keine Gefahr, dass das Trinkwasser in Potsdam knapp wird. „Wir hatten in den Vorjahren zwar die Auswirkungen der Hitze gespürt“, sagt Stefan Klotz, Sprecher der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP). „Die anhaltend hohen Wasserentnahmen im Verlauf der vergangenen drei Sommer stellten für die Wasserversorgung eine Besonderheit dar, jedoch sind – entsprechend unseren Erwartungen – keine Kapazitätsengpässe aufgetreten.“

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Die vorhandenen Reserven würden sich nicht so schnell verbrauchen: Grundwasser bilde sich über Jahrzehnte, deshalb sei die Trockenheit eines heißen Sommers zunächst nicht problematisch, so Klotz. Die Situation beim Oberflächenwasser, also von Seen und Flüssen, sei dabei von untergeordneter Bedeutung. Gleichzeitig mahnt die EWP zur Sparsamkeit, vor allem beim Gießen: „Die hohen Verbräuche entstehen in erster Linie durch die Bewässerung von Gärten“, sagt Klotz. Durch Tröpfchenbewässerung im Wurzelbereich könne viel Wasser eingespart werden, außerdem sollten Pflanzen und Rasen möglichst gezielt nach dem jeweiligen Wasserbedarf und vor allem erst nach Sonnenuntergang gegossen werden, da beim Gießen tagsüber viel Wasser durch die Sonne verdampfe.

Wasserspender wegen Corona außer Betrieb

Weniger wegen des Wasserverbrauchs sondern wegen der Corona-Pandemie sind die zwei Trinkwasserspender der EWP derzeit immer noch abgeschaltet: Sie befinden sich jeweils in der Karl-Liebknecht-Straße etwa auf Höhe der Schornsteinfegergasse und am Hauptbahnhof nahe dem Eingang Friedrich-Engels-Straße. „Vor dem Hintergrund der Corona-Eindämmungsverordnung hatten wir diese in den vergangenen Monaten in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt nicht in Betrieb“, sagt Klotz. Wann sie wieder in Betrieb genommen werden können, ist unklar, darüber entscheide das Gesundheitsamt, so Klotz.

Auch weitere Trinkbrunnen sind momentan nicht geplant, obwohl das Klimaanpassungskonzept der Stadtverwaltung dies empfiehlt: „Im Zuge von höheren Temperaturen, häufigeren Hitzewellen und Trockenperioden sollten weitere Orte mit hoher thermischer Belastung, die gleichzeitig eine hohe Nutzungsfrequenz aufweisen, identifiziert und neue Stadtbrunnen aufgestellt werden“, heißt es dort.

Keine Änderungen bei Müllabfuhr

Ein anderer Vorschlag aus dem Klimaanpassungskonzept lautet, die Leerzeiten der Müllabfuhr in die frühen Morgen- oder die späteren Abendstunden zu verlegen, um das Personal besser vor der Hitze zu schützen. Hier sehen die Stadtwerke allerdings keinen Handlungsbedarf, auch aus Gründen des Lärmschutzes: „Die Entsorgungstouren beginnen wie üblich um 6 Uhr morgens und sind meist zwischen 14.30 und 15 Uhr beendet“, sagt Klotz. Damit sei die Potsdamer Müllabfuhr aber bereits recht früh unterwegs, so Klotz, der auf die gültige Lärmschutzverordnung verweist: Die Stadtentsorgung Potsdam GmbH (Step) habe von der Stadt eine Ausnahmegenehmigung erhalten, damit die Step-Fahrzeuge schon ab 6 Uhr fahren dürfen.

Tipps für Umgang mit Biomüll im Sommer

Um sowohl Step-Mitarbeiter:innen als auch Privatpersonen den Umgang mit dem Müll bei der Hitze so erträglich wie möglich zu machen, geben die Stadtwerke einige Handlungsempfehlungen vor allem für Bio-Tonnen: „Alte Zeitungen am Boden der Tonne saugen zuverlässig Flüssigkeiten auf und verhindern Schimmelbildung. Zusätzlich bleiben so nach der Leerung keine Reste kleben“, sagt Klotz. So könne Gestank von Bioabfällen bei Hitze verringert werden. Wenn Bioabfälle in Küchenkrepp oder Zeitungspapier gewickelt werden, saugen diese austretende Flüssigkeiten auf, verringern Gerüche und verzögern Gärvorgänge in der Tonne. Wird der Deckel einen Spalt offen gelassen, zum Beispiel durch ein Holzstück, können Dämpfe entweichen, empfiehlt Klotz.

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