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Was wird aus dem ehemaligen Minsk auf dem Brauhausberg Potsdam?

© Andreas Klaer

Werkstattverfahren in Potsdam: Fachleute sehen Minsk-Erhalt kritisch

Soll das ehemalige Terrassenrestaurant Minsk in Potsdam erhalten bleiben oder abgerissen werden? Eine Entscheidung fällt nun doch erst im kommenden Jahr.

Potsdam - Die Entscheidung zur Zukunft des maroden Ex-Terrassenrestaurants Minsk fällt nun erst im kommenden Jahr. Das ist Ergebnis der ersten Runde des Werkstattverfahrens, das die Stadtverordneten beschlossen hatten – und dessen Auftaktsitzung am Dienstagabend unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.

Scharfenberg: Werkstattverfahren geeignetes Mittel

Man habe die Positionen sondiert, sagte SPD-Fraktionschef Pete Heuer nach dem Treffen auf Anfrage. Und: „Bei den Fachleuten besteht Skepsis hinsichtlich des Erhaltes.“ Dagegen sagte Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg, das Verfahren sei ein „offensichtlich geeignetes Mittel“ zum Erhalt des DDR-Baus. Sein Ziel sei es weiterhin, dass Minsk ohne eine langwierige Änderung des dortigen Bebauungsplans zu erhalten und die restliche Flächen auf dem Brauhausberg an Investoren zu verkaufen, um damit genügend Erlöse für die Finanzierung des blu-Bads zu erzielen. Zu dem Werkstattverfahren waren unter anderem Mitglieder des Bauausschusses, Vertreter der Stadtverwaltung und der Stadtwerke sowie externe Fachleute eingeladen. Bauderzernent Bernd Rubelt (parteilos) sprach von einem lösungsorientierten Auftakt.

Um Minsk-Erhalt wird schon lange gestritten

Um den Erhalt des früheren Terrassenrestaurants wird seit Langem gestritten – im Frühjahr hatte sich eine Reihe von Architekturexperten aus ganz Deutschland in einem offenen Brief für den Erhalt ausgesprochen. Bekanntlich wollen die Stadtwerke das Minsk-Areal sowie die Nachbargrundstücke verkaufen, um damit das Schwimmbad blu zu refinanzieren. Ein unbekannter Investor hatte 27 Millionen Euro geboten, aber unter der Maßgabe, dass das Minsk abgerissen wird. Zu den Interessenten für den Berg zählt die Bonava, nach eigenen Angaben eines der größten Bau- und Immobilienunternehmen Europas, mit Sitz in Fürstenwalde (Spree). 

Ein Sprecher teilte auf Nachfrage mit, das Unternehmen sei „generell an Grundstücken in Potsdam und auch an dem Areal des Brauhausberges interessiert“. Mehr könne man zum jetzigen Zeitpunkt „noch nicht sagen“. Ob es sich um den Höchstbieter handelt, ist damit unklar.

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