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Landeshauptstadt: Wenn es sein muss auch ein Biest

Die Potsdamerin Mandy-Marie Mahrenholz spielte im Alter von sieben Jahren ihre erste Rolle , jetzt arbeitet sie hart an ihrer Karriere

Die Potsdamerin Mandy-Marie Mahrenholz spielte im Alter von sieben Jahren ihre erste Rolle , jetzt arbeitet sie hart an ihrer Karriere Von Dirk Becker Gemeinsamkeiten weist Mandy-Marie Mahrenholz zurück. Was die 17-jährige Schülerin Conny aus der ZDF-Serie „Sabine!!“, die jeden Dienstag ab 19.25 Uhr im Fernsehen zu sehen ist, betrifft, da beruft sie sich auf das Drehbuch: Conny weiß was sie will und um zu bekommen was sie will, ist ihr jedes Mittel recht. Ein klassisches Biest also. Und wenn es von Mandy-Marie Mahrenholz verlangt wird, dann mimt sie auch das Biest. Schauspieleralltag halt. Sitzt man der 18-jährigen Potsdamerin gegenüber, dann fällt es schwer an das Biest Conny zu denken. Eine Jungschauspielerin stellt man sich, geprägt durch bekannte Beispiele medialer Selbstinszenierung, eher vor wie diese Conny. Doch Mandy-Marie Mahrenholz verweigert sich dem klassisch-überdrehten Bild auf einfache Weise: Sie gibt sich offen und natürlich. Mit sieben Jahren spielte Mandy-Marie Mahrenholz in ihren ersten Film. Für die Babelsberger Produktion „Die Vergebung“, die Geschichte eines Ehepaares, das nach der Wende den Schwager der Stasimitarbeit verdächtigt, wurde ein Mädchen gesucht. Und so kamen die Talentsucher auch an ihre Schule. In den ersten Sommerferien stand Mandy-Marie dann vor der Kamera. Mit „spielerischem Ernst“ hat sie sich dieser Rolle gewidmet, war sich damals gar nicht bewusst, wohin das vielleicht führen könnte. Nach diesem Sommer im Jahr 1994 ging Mandy-Marie wieder zur Schule und die Schauspielerei hätte eine nur kleine Episode in ihrem Leben bleiben können. Doch Mandy-Marie Mahrenholz drehte weiter. Die Potsdamer Schauspielagentur „Gesichter“ nahm sie unter Vertrag und so war sie während der Ferien oder am Wochenende oft auf verschiedenen Drehorten unterwegs. „Damals habe ich die Schauspielerei als großen Spaß verstanden.“ Gedanken über eine Zukunft vor der Kamera habe sie sich noch nicht gemacht. Doch ihre Mutter hat sie früh gefördert und unterstützt. Und als Mandy-Marie Mahrenholz 1999 als Laura in die Kinderserie „Schloss Einstein“ einstieg, da wurde auch ihr klar, dass aus der Schauspielerei mehr werden könnte als nur eine Ferien- und Wochenendbeschäftigung. Seit Ende 2003 macht Mandy-Marie Mahrenholz nun Ernst. Sie studiert an einer Berliner Schule Schauspiel, Tanz und Gesang. Und was sie vorher kaum interessierte, dem gewinnt sie hier ganz neue Seiten ab. „Ein wenig unsicher fühle ich mich noch beim Singen.“ Doch das Tanzen, das sie mit Leidenschaft schon seit Jahren betreibt, treibt sie umso stärker in Richtung Musical. Weniger das überstrapazierte „Cats“ schwebt ihr vor. Bei dem sehr tanzlastigen „Falco meets Amadeus“ würde sie gern einmal auf der Bühne stehen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Und auch die Schauspielerei, wo ihr die jahrelange Erfahrung ein gewisses Maß an Professionalität gab, lernt sie jetzt von anderen Seiten kennen. „Bestimmte Rollen in Seminaren verlangen viel von mir, bringen mich regelrecht an meine Grenzen.“ Doch nur so könne sie lernen, Rollen und Typen besser anzunehmen, sich mit ihnen auseinander zu setzen. Denn nur eine intensive Auseinandersetzung mit der Person die man spielen soll, ermögliche auch ein überzeugende Darstellung. Sie reize das Extreme, erklärt sie. Und so würde sie gern einmal eine schizophrene Frau spielen, mit all den Abgründen, die sich hier auftun. Schon jetzt spürt sie, dass ihre Tage von der harten Arbeit an der Schauspielerei geprägt sind. Freizeit ist ein seltenes Gut geworden. In Potsdam, ihrer Geburtsstadt, kann sie zur Ruhe kommen. Die Freunde und die vertraute Umgebung geben ihr den nötigen Halt. Fragt man Mandy-Marie Mahrenholz nach Hollywood, dann winkt sie vorsichtig ab. Die internationale Filmmetropole par excellence reizt sie kaum. In einem erfolgreichen deutschen Kinofilm die tragende Rolle spielen, das ist eines ihrer großen Ziele. Und dann findet sich doch noch eine Gemeinsamkeit mit dem Biest Conny. Mandy-Marie Mahrenholz will mit der Schauspielerei etwas erreichen in ihrem Leben. „Ich weiß was ich will“, erklärt sie selbstbewusst. Aber nicht um jeden Preis.

Dirk Becker

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