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Landeshauptstadt: Weniger Kohlendioxid, mehr Komfort

Nach der Sanierung von Haus E gibt es weiteren Investitionsbedarf am Klinikum. Land erarbeitet neuen Krankenhausplan bis 2013

Innenstadt - Knapp zehn Millionen Euro kamen aus der Landeskasse, vier Millionen zahlte das Klinikum selbst: Am gestrigen Dienstag wurde das sanierte Bettenhaus E am Klinikum „Ernst von Bergmann“ vorgestellt. Für die Baumaßnahme hat Brandenburgs zweitgrößtes Krankenhaus den Löwenanteil der im Konjunkturpaket II vorgesehenen Mittel bekommen, wie Gesundheitsministerin Anita Tack (Die Linke) erklärte. Insgesamt profitierten von dem insgesamt 25 Millionen Euro umfassenden Topf für den Krankenhausbereich landesweit vier Einrichtungen: Geld ging demnach auch an die Krankenpflegeschule in Lübben, das Klinikum Niederlausitz in Lauchhammer und die Ruppiner Kliniken.

Sie alle hatten ihre Sanierungskonzepte bereits „in der Schublade“ – Voraussetzung für die Auszahlung der KP-II-Mittel war bekanntlich der Abschluss der Baumaßnahmen noch in diesem Jahr. Zudem muss die Sanierung auch die Klimabilanz verbessern. Beim modernisierten Bettenhaus in der Charlottenstraße geschieht das durch die wärmegedämmte Fassade, wie Klinikumschef Steffen Grebner erläuterte: Er rechnet mit einer Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes um jährlich 170 Tonnen – in der Klinikumskasse schlägt das mit Einsparungen von rund 60 000 Euro zu Buche.

Aber auch den Patienten und Mitarbeitern in dem Achtgeschosser, in dem die Chirurgie, die Innere Medizin und das Herz-Thorax-Gefäßzentrum untergebracht sind, kommt die Sanierung zugute: Statt Etagenduschen und Dreibettzimmern gibt es nun hauptsächlich Zweibettzimmer mit separatem Bad. 120 Kilometer Kabel wurden verlegt, 200 Fenster erneuert, 3800 Quadratmeter Fassade saniert. Mit insgesamt 286 Betten hat das Haus E zwar jetzt rund 30 Betten weniger als vorher – an der Gesamtkapazität ändert das aber nichts, wie Grebner versicherte. Denn: Im Neubau für das Perinatalzentrum sind neue Betten entstanden.

Auf eine genauere Ansage zur Zukunft der Krankenhausfinanzierung des Landes hoffte der Klinikumschef gestern allerdings vergeblich: Erst Ende Oktober sollen die Arbeiten zur Fortschreibung des Krankenhausplans, der dann fünf Jahre gelten soll, beginnen, sagte Ministerin Tack. Der Krankenhausplan soll spätestens 2013 dem Parlament vorgelegt werden. Seit 1991 habe das Bergmann-Klinikum vom Land insgesamt 176 Millionen Euro für Baumaßnahmen und neue Technik bekommen.

Grebner betonte, dass weitere Investitionen nötig sind: So stehe etwa noch die sieben Millionen Euro teure Sanierung des Bettenhauses C aus. Auch die Fassade am Haus A, das innen bereits erneuert wurde, muss modernisiert werden. Zudem hofft das Klinikum auf Geld für einen Neubau für die Psychiatrie, die dann vom Standort in der Aue in die Innenstadt ziehen könnte. Konkrete Zahlen zum Investitionsbedarf wollte Grebner gestern nicht nennen. In früheren Aussagen war er von 100 Millionen Euro für die nächsten zehn Jahre ausgegangen.

Zumindest optisch verbessert wird sich demnächst die Fassade über dem Haupteingang präsentieren: Für 100 000 Euro hat das Klinikum die Fenster grundreinigen lassen und eine freundlichere Fassadenfarbe gewählt. Am 17. Oktober sollen die Gerüste fallen. Die energetische Sanierung steht noch aus. Die Baupläne der Wohnungsgenossenschaft PWG 1956 in direkter Klinik-Nachbarschaft begrüßt Grebner: Die Genossenschaft hat wie berichtet den Zuschlag für das 2800 Quadratmeter große Grundstück neben der Französischen Kirche bekommen und will dort unter anderem ein Seniorenprojekt und Wohnungen bauen. Zur möglichen gemeinsamen Nutzung von Räumen für die Seniorenbetreuung habe es bereits Gespräche gegeben, so Grebner.

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