Landeshauptstadt: Weniger Besucher gaben mehr aus

Sanssouci - Umsatzplus trotz Besucherrückgang: Im abgelaufenen Jahr hat die Schlösserstiftung ihre Einnahmen erneut steigern können. 66,5 Millionen Euro habe die Stiftung 2011 erwirtschaften können, drei Millionen Euro mehr als im Vorjahr, sagte Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Schlösserstiftung, am Freitag bei der traditionellen Bilanzpressekonferenz am Jahresbeginn.

Erstaunlich ist das, weil gleichzeitig die Besucherzahlen gegenüber 2010 stark rückläufig waren: Knapp 1,9 Millionen Gäste wurden bis Dezember 2011 in den Schlössern gezählt, ein Minus von 16,1 Prozent gegenüber 2010. „Das erschüttert uns nicht“, sagte Dorgerloh. 2010 hatte die Stiftung ein Rekordjahr verzeichnet – nicht zuletzt, weil sich die Ausstellungen zum 200. Todestag von Königin Luise als Renner entpuppten. 2011 seien zwar weniger Besucher gekommen, dafür hätten sie pro Nase mehr Geld ausgegeben, so Dorgerloh. An Gästemangel dürfte die Stiftung in diesem Jahr wohl nicht leiden: Allein zur großen Jubiläumsausstellung zum 300. Geburtstag Friedrichs II., die vom 28. April bis zum 28. Oktober im Neuen Palais gezeigt wird, rechnet die Stiftung mit rund 350 000 Besuchern. Um das marode Schloss zu schützen, werde die tägliche Besucherzahl auf 5000 limitiert, sagte der Stiftungschef. Der Ticketverkauf für die Schau starte am 24. Januar, dem Geburtstag des Königs, auf der Internetseite www.friederisiko.de, kündigte Dorgerloh an. 14 Euro soll der Eintritt zur Ausstellung kosten, inklusive Audioguide und einem 100 Seiten starken Heft mit Infos zu allen zwölf Themenbereichen.

Bis zum Ausstellungsbeginn soll das Umfeld des Neuen Palais’ noch aufgehübscht werden – vor allem der Ehrenhof und die zwei Rasenflächen auf der Gartenseite. Zudem werden die Besucher Zeuge, wie sich die Kolonnaden der gegenüberliegenden Communs nach Jahrzehnten aus ihrer Baugerüsthülle schälen. Ein Teil ist bereits sichtbar.

Für das neue Besucherzentrum im Südtorgebäude wird laut Dorgerloh im zweiten Quartal Richtfest gefeiert. 2013 soll es eröffnen. Rund 15 Millionen Euro werden 2012 aus dem 155-Millionen-Euro- Masterplan investiert, den die drei Stiftungsgeber Berlin, Brandenburg und Bund zur Rettung bedrohter Schlösser aufgelegt haben. An den Schlössern Cecilienhof, Babelsberg und Charlottenburg in Berlin soll die Sanierung der Dächer und der Fassaden beginnen. Auch in der Zimmerstraße geht es von der Planungs- in die Ausführungsphase: Der Entwurf für das neue Dokumentations- und Informationszentrum werde im Februar dem Gestaltungsrat vorgestellt, sagte Dorgerloh. Der neue Besucherparkplatz an der Historischen Mühle ist zur Hälfte fertig, der Rest soll im Sommer geschafft sein.