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Die Stiftung hat ein härteres Vorgehen zum Schutz des Welterbeparks angekündigt.

© Sebastian Gabsch

Welterbepark in Potsdam: Debatte um mögliches Badeverbot

Die Potsdamer CDU unterstützt Pläne der Schlösserstiftung für ein härteres Durchgreifen im Neuen Garten, die Linke äußert sich zurückhaltend. Am Freitag wird erstmals vor Ort öffentlich debattiert. 

Potsdam - Die von der Schlösserstiftung angekündigten Maßnahmen für einen besseren Schutz der Potsdamer Welterbeparks sollen nun erstmals öffentlich debattiert werden. Das hat der Sender rbb angekündigt – dessen Reporter Tim Jaeger will am Freitag ab 16 Uhr Gegner und Befürworter eines härteren Vorgehens der Stiftung in ihren Parks zu Wort kommen lassen. Der Treffpunkt: das Rondell am Heiligen See, Mühlenweg, Ecke Seestraße.
Anlass sind die Anfang September in den PNN publik gemachten Überlegungen des neuen Stiftungschefs Christoph Martin Vogtherr, wie sich die Potsdamer Welterbeparks besser schützen lassen könnten. Er plant unter anderem, das Baden im Heiligen See jenseits der geduldeten Badestelle am Ostufer zu unterbinden und dies mit mehr Sicherheitspersonal durchzusetzen.

CDU-Politiker Viehrig: Badeverbot im Neuen Garten muss kontrolliert werden

Dazu gibt es inzwischen auch erste Reaktionen aus den Parteien. Die CDU unterstützt laut ihrem Fraktionschef Clemens Viehrig die „Bestrebungen, wieder mehr Akzeptanz für die Regeln im Park einzufordern“. Man dürfe „die einzigartige Parklandschaft nicht achtlos hergeben“, auch die nächsten Generationen müssten dies noch erleben können. Zur Regeneration müsse daher zwischen Gotischer Bibliothek und Marmorpalais das Baden sowie die Nutzung der Wiesen sofort unterbunden werden, forderte Viehrig. „Dies muss auch kontrolliert werden.“ Er verwies dabei auch auf die Forderungen von Fridays for Future zum Schutz von Ökosystemen.

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Zugleich müsse man darüber nachdenken, wie der Park entlastet werden könnte – etwa über ein neues Havelstrandbad in Potsdam-West. Auch der Einsatz des Ordnungsamts müsse geprüft werden, forderte Viehrig. Wie berichtet hatte Vogtherr an die Stadt appelliert, alternative Badestellen außerhalb des Welterbes anzubieten. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hatte wie berichtet ebenfalls Zustimmung für den härteren Kurs signalisiert: „Der Zustand im Neuen Garten geht so nicht. Maß und Mitte der geduldeten Nutzung sind dort längst nicht mehr gegeben.“

Linke-Politiker Krämer ist gegen Verbote

Zurückhaltender äußerte sich der Linken-Vizefraktionschef Sascha Krämer. Der Neue Garten sei „ein historischer und kultureller Schatz“, diene aber auch als Erholungsort für viele Potsdamer. „Es ist wichtig, dass wir alle unseren Beitrag zum Erhalt der Parks leisten.“ Verbote seien dabei aber nicht der richtige Weg: „Ich möchte einen offenen Park für alle, auch ohne Parkeintritt.“

Ziel müsse „ein höchstmöglicher Schutz des Weltkulturerbes“ sein – „bei Beibehaltung einer umfangreichen öffentlichen Nutzung“. Die Stiftung müsse auch überlegen, ob zum Beispiel öffentliche Toiletten vor Ort oder ein Kiosk im Neuen Garten das Problem eindämmen könnten – auch um Einnahmen für die Parkpflege zu generieren.

Krämers Parteigenossin Isabelle Vandre hatte sich zuletzt vor der Landtagswahl mit einer Wahlkampfaktion im Heiligen See viel Kritik eingehandelt.

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