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Wegen Verlusten: Weberfest ist abgesagt

Nach deutlichen finanziellen Verlusten in den vergangenen zwei Jahren fällt das traditionsreiche Weberfest in Babelsberg 2018 aus.

Von Matthias Matern

Potsdam - Dafür soll in abgespeckter Form vom 29. Juni bis zum 1. Juli unter der Überschrift „Böhmische Tage in Babelsberg – 1025 Jahre Potsdam“ an drei historischen Orten in Potsdams größtem Stadtteil gefeiert werden.

Die Absage des Weberfestes in seiner bekannten Form begründeten die Veranstalter am Sonntag gegenüber den PNN mit zuletzt hohen Einbußen und einer gesunkenen Besucherzahl. „Das ist finanziell einfach nicht mehr zu handhaben“, sagte etwa Unternehmensberater Matthias Müller von der Aktionsgemeinschaft Babelsberg e.V.. Laut Eberhard Heieck, Chef der Coex Veranstaltungs-GmbH & Co. KG, beliefen sich die Verluste im vergangenen Jahr auf „mehr als 10.000 Euro“. Bereits 2014 und 2015 musste die Veranstaltung in eine Zwangspause gehen – aus ähnlichen Gründen. 2016 wurde dann mit einer neuen Agentur als Partner, der Coex, die auch den alljährlichen Weihnachtsmarkt „Blauer Lichterglanz“ auf der Brandenburger Straße organisiert, der Neustart gefeiert.

Bereits das zweite Stadtfest, das ausfällt

Mit dem Weberfest entfällt in diesem Jubiläumsjahr bereits das zweite große Stadtfest. Wie berichtet hatte die Fördergesellschaft niederländischer Kultur Potsdam GmbH Anfang des Monats bekannt gegeben, dass 2018 auch das Tulpenfest im Holländischen Viertel ausfallen muss. Der Grund ist allerdings den Angaben zufolge eine akute Erkrankung der Geschäftsführung.

Dass das Weberfest nicht stattfindet, steht laut Matthias Müller von der Aktionsgemeinschaft Babelsberg bereits seit Längerem fest. „Das hatte die Auswertung des Festes im vergangenen Jahr ergeben. Das ist natürlich schade, aber leider nicht zu ändern“, sagte Müller.

Von 20.000 auf 7000 Besucher

Coex zufolge zog das Weberfest im vergangenen Jahr zwischen 6000 und 7000 Besucher an. Als das Fest 1993 zum ersten Mal stattfand, kamen nach Angaben des Förderkreises Böhmisches Dorf Nowawes und Neuendorf e.V, der die Veranstaltung damals ins Leben gerufen hatte, an den drei Tagen jeweils bis zu 20.000 Besucher. Einen Grund für das schwindende Besucherinteresse sieht Coex-Chef Heieck in dem mittlerweile sehr großen Angebot an Veranstaltungen mit ähnlichem Charakter in der Stadt. Zudem seien die Nebenkosten für das Weberfest vergleichsweise hoch. „Absperrzäune, Toiletten, alles muss gemietet werden.“ Zudem wüssten die Besucher kaum noch, wo sie ihre Autos lassen sollen, so der Agentur-Chef. „Es hat bereits öfter Beschwerden gegeben.“

Dieses Problem zumindest wird auch bei der Ersatzveranstaltung, den Böhmischen Tagen in Babelsberg, nicht ohne Weiteres zu lösen sein. Geplant sind für die drei Tage Ende Juni/Anfang Juli unter anderem eine Open-Air Jazz- und Filmnacht am Awo Kulturhaus, Mitmachangebote und Vorträge im Webermuseum, eine geführte Fahrradtour durch Nowawes und Neuendorf sowie ein Begegnungsfest mit Musik, Tanz, Spiel und Puppentheater am Weberplatz. Außerdem soll es ein Dvorak-Konzert in der Friedrichskirche und ein Backfest am Angerplatz geben.

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