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Landeshauptstadt: Weg frei für „Porta“ und „Möbel-Boss“

Möbelhaus-Chef Jox: Fertigstellung vor der Kommunalwahl im September 2008

Drewitz - Nach heftigen Auseinandersetzungen haben die Stadtverordneten gestern dem Bau zweier Möbelhäuser auf der Brache in Drewitz bei nur drei Nein-Stimmen zugestimmt. Damit ist der Weg frei für eine 30-Millionen-Euro-Investition des Unternehmens Porta. Es will die beiden Einkaufshäuser „Porta“ und „Möbel-Boss“ noch „vor der Kommunalwahl im September 2008“ fertiggestellt haben, sagte gestern Porta-Geschäftsführer Kurt Jox. Damit würden 250 Arbeitsplätze geschaffen, etwa die Hälfte für Langzeitarbeitslose, so Jox.

Zuvor war Die Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg aus den Reihen der SPD und der Familien-Partei scharf angegriffen worden. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) forderte Scharfenberg auf einzugestehen, dass die Stadt mit der Möbelhaus-Ansiedlung „weit hinter dem zurück bleibt“, was der von den Stadtverordneten beschlossene Masterplan für Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld vorgesehen hatte. Danach sollte die Brache zur „Hauptschnittstelle“ samt Stadtplatz für die Wohngebiete werden. Scharfenberg dürfe es nun nicht so darstellen, als sei die Porta-Ansiedlung das „städtebauliche Non-Plus-Ultra“, sagte Jakobs. „Denn das spricht dem, was hier beschlossen und mit den Menschen besprochen wurde Hohn.“ Es sei ein Dilemma, aber man müsse eingestehen, dass es für die Brache keine Alternative gebe. Jakobs warf Scharfenberg außerdem vor, mit seiner „Vorfestlegung, dass Porta kommen soll“, die Verhandlungsposition der Stadt geschwächt zu haben. Ob Scharfenberg der Stadt einen Dienst erwiesen habe, sei zu bezweifeln.

Scharfenberg wies dies heftig zurück: „Darüber wird noch zu reden sein.“ Zuvor hatte der Linke-Fraktionschef die Porta-Ansiedlung, die er vor Monaten selbst vorgestellt hatte, als „Lösung, die gewollt ist“, bezeichnet: „Da muss man sich doch mal freuen können.“ Es gebe im Umkreis „viel Zustimmung“.

Christian Seidel (SPD), Vorsitzender des Bauausschusses, meinte, die Stadt hätte bei den Verhandlungen mit Porta die Auflagen zur Gestaltung erhöhen können. „Ein Skandal“ sei die Einschätzung des CDU-Stadtverordneten Peter Lehmann, so Seidel weiter. Lehmann hatte gesagt, der Baumarktkette Hornbach – deren Ansiedlung auf der Brache die Stadtverordneten zuletzt ablehnten obwohl Hornbach dem Bau einer Fußballhalle zugestimmt hatte – hätte man „mehr aus der Tasche ziehen“ können, weil „Hornbach andere Margen hat als Porta“.

Gleichzeitig wurden gestern Befürchtungen laut, mit Porta werde eine Vergrößerung des Stern-Centers unausweichlich. Schließlich darf Porta auf 4500 Quadratmetern so genannte „innenstadtrelevante“ Waren anbieten – und dem Stern-Center wurde bisher eine Flächenerweiterung mit Verweis auf Schutz des City-Handels nicht genehmigt. SCH

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