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Gewalt gegen Frauen - der Lockdown macht die Lage bedrohter Frauen nicht einfacher.

© Maurizio Gambarini/dpa

Warnung vor häuslicher Gewalt: Frauenzentrum registriert mehr Hilfebedarf

Der erneute Lockdown bereitet dem Potsdamer Frauenhaus Sorge. Die Einrichtung befürchtet mehr soziale Spannungen und eine Zunahme an häuslicher Gewalt. 

Potsdam - Angesichts des erneuten Corona-Lockdowns hat das Autonome Frauenzentrum vor mehr häuslicher Gewalt gewarnt. Dabei bezog sich der Trägerverein in einem am Mittwoch veröffentlichen Jahresrückblick auch auf die Lage im März und den ersten Lockdown. Damals seien durch die Schließung von Schulen, Kitas, Beratungsstellen und Freizeitangeboten viele Familien allein zu Hause geblieben: „Der Druck stieg und somit auch die häusliche Gewalt.“ Der Verein betreibt unter anderem das Potsdamer Frauenhaus und eine Notunterkunft für Betroffene von häuslicher Gewalt.

Mit Blick auf den März 2020 hieß es vom Frauenzentrum auch, damals seien zunächst auch die Zahl der Anfragen von Betroffenen eingebrochen – mit den ersten Lockerungen im Frühsommer aber umso stärker gestiegen. Auch innerhalb der Wohngruppen habe der Lockdown für soziale Spannungen gesorgt, hieß es.

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Zunehmende Umstellung auf digitale Beratung

Bereits im September hatte auch das Jugendamt über vermehrte Fälle von Kindeswohlgefährdungen in diesem Jahr berichtet, vor allem in punkto psychischer Gewalt. Experten hatten bereits gewarnt, dass die Corona-Lage, gerade mit geschlossenen Schulen und Kitas, zu mehr Konflikten in Familien führen könne. 

Der Trägerverein des Autonomen Frauenzentrums erklärte, auch zum Jahresende sei der Bedarf für die Angebote des Frauenhauses und der Beratungsstelle sehr groß. Inzwischen habe man zum Beispiel das Wlan-Netz im Frauenhaus verbessert und zunehmend auf digitale Beratung umgestellt. Zudem warb der Verein um Spenden für seine Arbeit. 

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