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Landeshauptstadt: Waisenhaus-Stiftung fördert Jugendprojekte

200 000 Euro für Kinder und Jugendrat, Internetportal, Beratungshaus und Suchtprävention

Die Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“ finanziert in den nächsten Jahren mit 200 000 Euro innovative Kinder-, Jugend- und Familienprojekte in der Stadt. Wie die Sozialbeigeordnete Elona Müller und Stiftungsgeschäftsführer Jürgen Pankonin gestern vor Journalisten erklärten, hat sich die Stiftung im Zuge eines Vergleichs zur Beilegung eines Rechtsstreites mit der Stadt Potsdam um die Rückübertragung von Grundstücken an die Stiftung zur Sozialförderung in Höhe dieser Summe bereit erklärt. Gefördert werden sollen der Aufbau und die fachliche Begleitung eines Kinder- und Jugendrates Potsdam und einer Kinder- und Jugendredaktion, beides in Trägerschaft des Stadtjugendringes. Ferner wird ein Modellprojekt zur Familienbildung und Elternarbeit im Kinder- und Beratungshaus Bisamkiez 26 im Wohngebiet am Schlaatz gefördert, eine Einrichtung des Diakonischen Werkes. Weiterhin wird ein Projekt zur Suchtprävention in Grundschulen und Horten durch den Verein Chill out gefördert.

Statt mit dem Rechtsstreit Rechtsanwälte und Gerichtsgebühren zu finanzieren, habe man sich einvernehmlich für eine Verwendung der Mittel für die Jugendarbeit entschieden, sagte Pankonin. Im Fall einer Niederlage vor dem Bundesverwaltungsgericht seien bis zu 300 000 Euro Kosten für die Stiftung erwartet worden. Für die Stadt Potsdam wären bei einer Niederlage bis zu 250 000 Euro Kosten angefallen. Im Rahmen des Vergleichs erhielt die Waisenhaus-Stiftung den Angaben zufolge zwei zusammen 5000 Quadratmeter große Grundstücke, den ehemaligen Waisenfriedhof an der Nutheschnellstraße und das Grundstück Schopenhauerstraße 7 von der Stadt Potsdam zurück. Für weitere 25000 Quadratmeter müsse nun vom Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen eine Entschädigungssumme bestimmt werden, die Pankonin zufolge aus einem Entschädigungsfonds gezahlt werden.

Koordinatorin für die Kinder- und Jugendrat ist Manuela Neels, die ankündigte, das Kinder- und Jugendbüro werde ihren Sitz im Haus der Jugend haben. Ziel sei, die Bedürfnisse der Kinder- und Jugendlichen etwa bei Fragen der Verkehrsplanung oder der Errichtung von Spiel- und Freizeitstätten öffentlich wirksam darzustellen. In den Stadtteilen sollen Kinder- und Jugendforen stattfinden.

Die künftige Kinder- und Jugendredaktion plant laut Koordinator Jan Pavek eines entsprechenden Portals im Internet. Um die „Stärkung der Elternkompetenz“ geht es laut Marcel Kankarowitsch, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Potsdam, beim Beratungshaus am Bisamkiez, das in der ersten Märzhälfte eröffnen wird. Dort liegt der Fokus auf der Familie, so Koordinatorin Beate Hänsel. Geplant ist eine Spielgruppe für Kinder bis drei Jahren, bei der die Eltern aktiv mit einbezogen werden. Im dortigen Kiezcafé sollen Kinder, Eltern aber auch ältere Menschen leicht Kontakt zueinander finden, unter anderem mit dem Ziel „Leihgroßelternschaften zu initiieren“, so Beate Hänsel. Das Chill out Potsdam will laut Insa Bernick und Katharina Richter unter anderem Informationsabende für Eltern für ein besser reflektiertes Konsumverhalten in der Familie veranstalten. gb

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