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Wahlsieger Mike Schubert (SPD).

© Sebastian Gabsch

Wahlsieger Mike Schubert im Interview: „Gespräche beginnen"

Mike Schubert spricht im Interview mit PNN-Redakteur Henri Kramer über sein Abschneiden in der Stichwahl, die geringe Wahlbeteiligung – und darüber, wie es jetzt weitergeht.

Herr Schubert, haben Sie mit diesem Ergebnis gerechnet?
Ich habe mir vor allem eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht. Da hatte ich mit etwas Anderem gerechnet. Ansonsten freue ich mich natürlich über das Ergebnis, so wie es jetzt gekommen ist. Gerechnet hatte ich vorher nicht damit, sondern ich habe versucht, bis zum letzten Tag für ein gutes Ergebnis zu kämpfen.
Was wird dieses Ergebnis für Potsdam bedeuten?
Auf jeden Fall, dass wir ab Ende November einen neuen Oberbürgermeister haben. Und dann geht es um die Themen, die ich auch im Wahlkampf gesagt habe, nämlich dass der Schwerpunkt auf einem behutsamen Wachstum liegen soll: Diese werden wir in den kommenden Wochen sofort anfangen zu bearbeiten.
Wie erklären Sie sich denn die geringe Wahlbeteiligung?
Da wird man in den nächsten Tagen noch einmal in Ruhe drauf schauen müssen. Was ich in den letzten Tagen an den Infoständen gehört habe, war bei Vielen das Gefühl, das wäre schon gelaufen. Das ist eine Falle, in die auch Jann Jakobs fast reingelaufen ist bei seiner ersten Wahl. Vielleicht war das zum Teil heute auch wieder ein Ausschlag für das Ergebnis, dass viele gedacht haben, nach der ersten Runde ist Schluss. Für eine Stichwahl noch einmal zu motivieren, ist eben eine schwierige Situation.
Schwächt so eine niedrige Wahlbeteiligung die Position eines Oberbürgermeisters?
Ich denke nicht. Ich denke eher, dass wir dafür werben müssen, bei zukünftigen Wahlen noch mehr Menschen zur Wahl zu kriegen. Das ist keine Aufgabe von einer Partei oder des Oberbürgermeisters. Da muss das demokratische Spektrum gemeinsam werben – egal ob andere Parteien gerade in der Position sind zu gewinnen oder nicht. Dass man darauf hinweist, dass Wahlen wichtig sind und dass Menschen mit ihrer Stimmabgabe etwas entscheiden können.


Was werden Ihre ersten Schritte im neuen Amt sein?
Es geht jetzt erst einmal darum, den Übergang vernünftig vorzubereiten, nahtlos an das anzuschließen, was an Aufgaben im Rathaus zu erledigen ist. Ich habe immer gesagt, die erste Aufgabe, der ich mich widmen möchte, sind Gespräche mit Potsdam-Mittelmark, um das Thema Verkehr konsequent anzugehen. Da will ich in den kommenden Tagen die Gespräche auch aufnehmen. Den Verkehr kriegen wir nur in der Region gemeinsam gelöst.
Wer wird Ihr Nachfolgen als Sozialdezernent und wann steht das fest?
Jetzt gehen wir das Ganze mal ganz in Ruhe an. Am 27. November wird der neue Oberbürgermeister ins neue Amt eingeführt und erst danach besteht die Möglichkeit, die Stelle neu auszuschreiben. Das werden wir die nächsten Tage entscheiden. Es wäre unlauter gewesen, auch Unruhe in meinen eigenen Geschäftsbereich hereinzubringen, wenn man solche Überlegungen im Vorfeld gemacht hätte. Das habe ich weit von mir weggeschoben und werde sie erst in den nächsten Tagen beginnen.


Was haben Sie von Ihrer Konkurrentin gelernt während des Wahlkampfes?
Frau Trauth hat ganz zu Anfang gesagt, dass sie so aus dem Wahlkampf rausgehen will, wie sie reingegangen ist, nämlich als Mensch. Und wir haben sehr schwierige Situationen miteinander erlebt, in der einen oder anderen Diskussionsrunde, wo ich ihre Sorge auch ein Stück weit verstehen konnte, nämlich die Sorge: Wie gehen wir eigentlich mittlerweile in der politischen Kultur auch zwischen Bürgern und Politikern miteinander um. Wir müssen auch in einer demokratischen Stadt wie Potsdam an unserer Streitkultur arbeiten. Nicht nur auf Wahlkampfveranstaltungen, sondern auch in den sozialen Medien. Auch daran will ich arbeiten, dass wir dort zwar lebendig streiten, aber fair. 
Werden Sie denn weiter mit ihr im Rathaus zusammenarbeiten?
Frau Trauth ist die gewählte Gleichstellungsbeauftragte, sie hat meine Stimme bei zwei Wahlen bekommen, als ich noch Mitlgied der Stadtverordnetenversammlung war und ich seh da keinen Grund, da irgendetwas zu ändern. 
Wie werden Sie die Zeit bis zur Amtsübergabe verbringen?
Erst einmal in den Ferien mit Urlaub. Ich werde mit der Familie in den Urlaub fahren. Ansonsten gibt es eine Menge zu besprechen, zu klären, bevor wir dann am 27. November die Amtsübergabe haben. 


Die Fragen stellte Henri Kramer.

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