zum Hauptinhalt
Auch Mitarbeiter des katholischen St. Josefs-Krankenhauses wünschen sich eine Corona-Prämie der Stadt.

© Ottmar Winter

Vorwurf der Ungleichbehandlung: Potsdams Christliche Kliniken drängen auf Corona-Prämie

Erneut gibt es Ärger um die Corona-Prämie für die Mitarbeiter des städtischen Klinikums: Die Angestellten der christlichen Kliniken in Potsdam sehen sich ungerecht behandelt. Daher haben sie einen Brief geschrieben.

Potsdam - Erneut haben sich die Mitarbeitervertretungen der christlichen Kliniken in Potsdam mit einer Beschwerde an das Rathaus und die Stadtpolitik gewandt. Sie kritisieren, dass sie von der Stadt Potsdam im Gegensatz zu den Mitarbeiten des kommunalen Bergmann-Klinikums keine Corona-Prämie erhalten haben. In dem den PNN vorliegenden Schreiben heißt es, während des Corona-Ausbruchs am Klinikum hätten das St. Josefs-Krankenhaus, die Oberlinklinik und das Evangelische Zentrum für Altersmedizin den Versorgungsauftrag des „Bergmann“ übernommen. „Daher ist es mehr als recht und billig, insbesondere denjenigen, die in einer solchen Ausnahmesituation eingesprungen sind und bis zur Erschöpfung die Versorgung in Potsdam aufrechterhalten haben, ebenfalls eine Anerkennung zukommen zu lassen“, schreiben die Klinikvertretungen unter Verweis auf den Gleichbehandlungsgrundsatz. Und weiter: "Gerade in der Corona-Situation mussten alle Kliniken zur Sicherung der Versorgung beitragen und zusammenarbeiten." Man sei sich zwar bewusst, dass "eine Prämie für alle einen zusätzlichen finanziellen Aufwand für den Stadthaushalt mit sich bringt, bitten aber zu bedenken, dass es sich um eine einmalige Zahlung in einer Ausnahmesituation handelt, die sehr zur Befriedung beitragen würde", hieß es weiter. Die Mitarbeiter des Klinikums hatten jeweils eine 500 Euro Prämie erhalten.

Ein Antrag zum Thema liegt auf Eis

Allerdings ist das derzeit kein Thema. Mitte September hatten die Grünen einen Antrag bis Jahresende zurückstellen lassen, wonach zumindest ein Konzept für Sachprämien im Wert von 500 Euro für die Mitarbeiter dieser Kliniken erstellt werden soll. Zur Begründung verwies man  auf  Verhandlungen zwischen Bund und Land zu solchen Prämien. CDU-Fraktionschef Götz Friederich forderte angesichts des  Briefs die rot-grün-rote Rathauskooperation zum Handeln auf: „Das Anliegen ist nach wie vor berechtigt und muss dringend gelöst werden.“ Die CDU ihrerseits hatte ihrer Forderung zunächst mit einem Bürgerbegehren Nachdruck verleihen wollen, aus rechtlichen Gründen davon aber wieder Abstand nehmen müssen.

Zur Startseite