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Prachtbau. Wie ein umgedrehtes U sieht der Palast Barberini aus der Luft aus. Im Januar 2017 will Hasso Plattner das repräsentative Gebäude als Kunstmuseum eröffnen.

© L. Hannemann

Vor der Eröffnung des Museums Barberini Potsdam: Bill Gates sendet „beste Wünsche“

Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen für die Eröffnung von Hasso Plattners Museum Barberini auf Hochtouren. Es wird ein historisches Ereignis für Potsdam – mit bleibender Wirkung.

Potsdam - Angela Merkel hat längst zugesagt. Doch die Bundeskanzlerin wird sicher nicht der einzige Gast von überregionaler Prominenz sein, der zur Eröffnung des Museums Barberini am 20. Januar – einem Freitag – nach Potsdam kommt. Die Terminankündigungskarten sind verschickt, die Einladungsliste mit Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft steht. Sie ist freilich streng geheim, doch eines ist schon jetzt klar: Die Einweihung des Gebäudes am Alten Markt, gestiftet von Unternehmer und Mäzen Hasso Plattner, wird ein historischer Tag für die Stadt – mit bleibender Wirkung weit über die Landesgrenzen von Brandenburg hinaus.

Bill Gates wurde eingeladen, kann aber leider nicht kommen

Einer der geladenen Gäste, der aus seiner Sammlung mindestens ein Werk für die Eröffnungsschau mit weltweit bekannten Werken des Impressionismus beigesteuert hat, ist Bill Gates – der reichste Mann der Welt. Doch eine Reise nach Potsdam kann er dieses Mal nicht einrichten. „Regretfully, Mr. Gates will not be able to attend the Opening of the Museum Barberini in Potsdam“, teilte ein Sprecher der Bill & Melinda Gates Foundation auf PNN-Anfrage mit – bedauerlicherweise werde Herr Gates nicht zur Museumseröffnung nach Potsdam kommen können. Gates freue sich allerdings über die Einladung und sende „beste Wünsche“ nach Potsdam, so der Sprecher der Stiftung des Microsoft-Gründers und Multimilliardärs. Wie Plattner sammelt auch Gates Kunst, er lobte die Sammlung des Deutschen schon mehrfach.

Eingeladen sein soll auch Bundespräsident Joachim Gauck. Das Bundespräsidialamt äußerte sich dazu auf Anfrage nicht. Ein Sprecher des Ministeriums von Bundeskulturministerin Monika Grütters (CDU) erklärte, man kommuniziere „Einladungsfragen nicht vorab über die Medien“. Dass Gauck und Grütters kommen, ist dennoch nicht unwahrscheinlich. Zumal der Eröffnung Ende Januar viel Aufmerksamkeit vorangehen wird: Schon jetzt berichten Medien bundesweit über das Museum, und das Interesse wird weiter zunehmen.

Museum Barberini als Zugpferd für Potsdam

Für Potsdam heißt das auch, dass die Stadt mit Tausenden weiteren Gästen rechnen kann – das Barberini ist ein weiteres Zugpferd für die seit Jahren ohnehin boomende Tourismus-Branche. Reiseanbieter bewerben schon jetzt Reisen zum neuen Museum, zum Beispiel die Merz Reisen GmbH, die eine Tour mit dem Namen „Museum Barberini Potsdam“ vertreibt – drei Tage Potsdam samt Kunstgenuss für 299 Euro. Auch im offiziellen Tourismusportal Berlins wird schon jetzt für das Barberini als neues Potsdam-Highlight geworben. Den ersten Andrang wird das Museum allerdings wohl bereits zwischen dem 28. November und 4. Dezember erleben. Dann öffnen sich die Türen unter dem Motto #EmptyMuseum – Interessierte können kostenfrei die leeren Räume des Neubaus nach historischem Vorbild besuchen. 50 Potsdamer waren sogar schon an diesem Samstag im Museum – wie die Stadtverwaltung mitteilte, habe es im Rahmen der Jahreskampagne „Hinter den Kulissen“ zwei Führungen durch die Räume gegeben.

Für alle öffnet das Barberini am 23. Januar. Es zeigt unter der Leitung der Direktorin Ortrud Westheider wechselnde Ausstellungen, die einzelne Themen, Künstler oder Epochen vorstellen. Es soll sich mit renommierten Kunstmuseen in Berlin, aber auch weltweit messen können. Der normale Eintritt soll zwölf Euro kosten, Kinder und Jugendliche müssen nichts zahlen. Die erste Ausstellung mit rund 90 Gemälden trägt den Namen: „Impressionismus. Die Kunst der Landschaft“, gezeigt werden Werke von Monet, Renoir oder Caillebotte. Im Sommer 2017 steht ab Juni unter dem Titel „Von Hopper bis Rothko. Amerikas Weg in die Moderne“ die in Europa selten ausgestellte Entwicklung der Amerikanischen Kunst vom Impressionismus zum abstrakten Expressionismus im Mittelpunkt, wie das Museum wirbt. „Immanentes Ziel bei allen Ausstellungen und Programmen des Museum Barberini ist das Erlebnis des Originals. So werden ergänzende Programme und die Kunstvermittlung darauf ausgerichtet, den Blick für die Originale zu schärfen und das Erleben des Originals zu unterstützen.“

Investitionskosten auf mehr als 60 Millionen Euro geschätzt

Die ausgestellte Kunst stammt aus der privaten Sammlung Plattners und von diversen internationalen Leihgebern. Finanziert wird das Haus von der Hasso Plattner Stiftung, genaue Angaben zu Kosten werden nicht gemacht. Plattner begreift das Museum jedoch als sein Vermächtnis, das seinen Wert noch lange entfalten wird. Die Stadt Potsdam hatte die reinen Investitionskosten für das Barberini vor drei Jahren auf mehr als 60 Millionen Euro geschätzt. Zugleich ist der Bau einer der wichtigsten Bausteine bei der Wiedergewinnung der Potsdamer Mitte.

Zuletzt hatte das Museumsteam eine kostenlose App für iPhone und Android vorgestellt, mit der man schon vorab durch die Räume des Hauses wandeln kann – nebst Videos zur bewegten Geschichte des Gebäudes. Nach der Eröffnung am 23. Januar 2017 soll die App auch als Mediaguide für Besucher zur Verfügung stehen, doch schon jetzt war das Interesse groß. Das zeigt sich auch im sozialen Netzwerk Facebook: Dort hat das noch nicht einmal eröffnete Museum bereits knapp 2000 Fans.

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