zum Hauptinhalt
In den vergangenen zwei Wochen fanden die Pogida-Proteste am Bassinplatz statt. Am 27. Januar wollen sich Pogida-Anhänger am Potsdamer Hauptbahnhof treffen.

© R.Hirschberger/dpa

Vor dem dritten Pogida-Protest am Mittwoch in Potsdam: Pogida-Chef Müller wegen Körperverletzung und Nötigung verurteilt

Heute findet der dritte Pogida-Aufzug in Potsdam statt. Die Kundgebung soll dieses Mal am Hauptbahnhof beginnen, Gegenproteste finden im Lustgarten statt. Außerdem wurde nun bekannt, dass Pogida-Chef Christian Müller wegen mehrerer Delikte verurteilt worden ist.

Potsdam - Angesichts des Aufzugs der fremdenfeindlichen Pogida-Bewegung am Potsdamer Hauptbahnhof und der erwarteten Gegenproteste setzt die Polizei erneut auf ein Großaufgebot aus mehreren Bundesländern. Das erklärte Einsatzleiter Michael Scharf am Dienstag: „Gewalttätige Ausschreitungen werden wir nicht dulden.“ Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) sagte – auch mit Blick auf Ausschreitungen nach dem ersten Pogida-Aufzug vor zwei Wochen – für gewalttätige Auseinandersetzungen sei in Potsdam kein Platz.

In Potsdams Innenstadt kommt es zu Beeinträchtigungen im Nah- und Autoverkehr . Das Mitbringen von Glasflaschen und Gläser am Mittwoch ab 17 Uhr zwischen dem Alten Markt und dem Hauptbahnhof  sind. Auch in der vergangenen Woche war das Mitnehmen von Glasflaschen nicht erlaubt. Zudem tauchte ein Spendenaufruf unter dem Motto "Wir sind VOLKer" auf. „Diesmal lassen wir sie laufen“, heißt es in dem Flyer, der am Dienstag verteilt wurde. Für jeden gelaufenen Meter, den Pogida bei ihrem „Abendspaziergang“ zurücklegt, sollen Spenden an das an Rechtsextremisten gerichtete Aussteigerprogramm Exit gehen.  Es sei ihm aber lieber, wenn sie gar nicht laufen würden, sagte der private Initiator der Aktion den PNN, der seinen Namen nicht genannt haben wollte. Das Spendenformular gibt es hier >>

Das parteiübergreifende Anti-Rechts-Bündnis allerdings kam ihm das Bündnis wie berichtet mit der Anmeldung zuvor. Nun musste er auf die Babelsberger Straße ausweichen – auf den Platz zwischen Hauptbahnhof und der Baustelle für das neue Hauptquartier der Investitionsbank Brandenburg (ILB). Ab 18.30 Uhr soll dort ein sogenannter „Abendspaziergang“ gegen eine „Islamisierung des Abendlandes“ beginnen, vermutlich mit dem Ziel Innenstadt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

NPD-Anhänger und Berliner Hooligans unterstützen Pogida

Über die Pogida-Anhänger veröffentliche die Antifa-Recherchegruppe Potsdam am Dienstag ein Dossier. Dabei zeigte die Gruppe auf Fotos einzelne Teilnehmer vergangenen Aufzüge: Es handelt sich um bekannte Vertreter der Potsdamer Neonazi-Szene. Ebenso hatten sich NPD-Anhänger und Berliner Hooligans an den ersten Aufzügen beteiligt. 

Laut BILD-Informationen ist Christian Müller wegen mehrerer Delikte verurteilt worden, unter anderem wegen Körperverletzung, Nötigung, Verkehrsdelikten und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz. Allerdings gab es laut BILD-Informationen in Brandenburg keine Haftstrafen, sondern Bewährungsstrafen.

Pogida-Chef Müller meldet sich mit Videos zu Wort 

In einem neuen Internet-Video rief Pogida-Chef Müller seine Mitstreiter dazu auf, am 27. Januar wieder nach Potsdam zu kommen: „Wenn ihr ’mal richtig Action haben wollt, wo die rote Front lebt, kommt nach Potsdam." Müller sagt weiter, dass der Hauptbahnhof ein guter Start für Pogida sei. "Ich denke, dass ist für meine angereisten Gäste noch besser."

In dem Video, in dem er vor einer Deutschland-Fahne sitzt und eine lebendige Schlange um den Hals trägt, teilt er außerdem mit, dass Technik vorhanden sei, damit die Pogida-Teilnehmer auch seine Ansprachen verstehen können. Im ersten Video, das vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde, verteidigte Müller die technischen Probleme bei den vergangenen Pogida-Kundgebungen und sagte schnippisch: "Macht es doch selbst." 

Hier geht es zum neuesten Video von Christian Müller >> 

Im Internet tauchten nun mehrere Satire-Videos als Antwort auf die beiden Videos von Pogida-Chef Christian Müller auf.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Auch Facebook-Nutzer Christian Meier meldet sich mit zwei Satire-Videos, die es hier zu sehen gibt >>

Hinweis in eigener Sache: Wir berichten auch heute von der 3. Pogida-Kundgebung und den Gegenprotesten ab 18 Uhr hier auf pnn.de und aktuell auf unserem Twitter-Accout.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false