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Hochschule. Die Villa Henckel wird künftig Lernort von knapp 300 Studenten. Die Business School Potsdam, die Studenten der insolventen privaten Hochschule UMC aufgefangen hat, verlegt ihren Sitz in die Villa mit historischer Gartenanlage.

© Sebastian Gabsch

Von Jan Brunzlow: Private Hochschule in der Villa Henckel

Business School richtet Campus in historischer Villa am Pfingstberg ein / Master-Studiengänge geplant

Nauener Vorstadt - Die Villa Henckel am Pfingstberg wird zum Sitz einer privaten Hochschule: Anfang August wird die Business School Potsdam (BSP) in die restaurierte Villa einziehen, teilte Josephine Schwarzer von der BDP am Mittwoch mit. Damit haben die Villen-Eigentümer, darunter der in Potsdam lebende Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG Mathias Döpfner, eine neue Nutzung für die Residenz gefunden. Zum Semesterstart ab September werden knapp 300 Studenten an der Fachhochschule für Management und Gesundheit studieren, sagte Schwarzer.

Die Villa am Hang des Pfingstberges in der Großen Weinmeisterstraße 43, die im Jahr 1870 im Auftrag des Bankiers Hermann Henckel fertiggestellt wurde, sollte ursprünglich eine Talentschule des „Malerfürsten“ Markus Lüpertz werden. Die Einrichtung der „Akademie Souci GmbH Markus Lüpertz“ scheiterte allerdings (PNN vom 9. Juli). Nun wird die BSP das Haus und den gesamten historischen Garten mieten. Die Fachhochschule ist eine der jüngsten Hochschulen der Landeshauptstadt. Sie habe am 21. Dezember 2009 die Anerkennung bis zum Jahr 2015 durch das Wissenschaftsministerium des Landes Brandenburg erhalten, erklärte Geschäftsführerin Ilona Renken-Olthoff einst bei der Vorstellung der Schule. Bis dahin will sich die BSP durch den Wissenschaftsrat akkreditieren lassen, um eine unbefristete Anerkennung zu erlangen. Bereits in den ersten Wochen des Lehrbetriebes hat die Fachhochschule Studenten und Dozenten der privaten Hochschule „University of Management and Communication“ (UMC) aufgefangen. Denn die UMC hatte bekanntlich keine Akkreditierung des Deutschen Wissenschaftsrates erhalten und im Januar 2010 einen Insolvenzantrag gestellt. Der damalige geschäftsführende Gesellschafter der UMC, Eberhard Knödler-Bunte, hatte damals erklärt: Die neue Privathochschule sei vom Wissenschaftsministerium in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion kreiert worden“. Die Fachhochschule sei gegründet worden, um den UMC-Studenten eine Perspektive zu bieten, hieß es .

Inzwischen arbeiten 15 Dozenten hauptamtlich sowie viele weitere frei an der Business School Potsdam, sagte Josephine Schwarzer. Derzeit seien neun Professuren ausgeschrieben, die bis zum Herbstsemester 2010/11 in den Bachelorstudiengängen besetzt sein sollen. Wie viele Professuren die Hochschule künftig haben werde, sei mit dem zuständigen Wissenschaftsministerium noch in der Diskussion, hieß es. Die Hochschule finanziert sich über Studiengebühren und ohne Landeszuschüsse. Hinzu kämen Mittel für Stipendien und Stiftungsprofessuren. Auch für die Forschung werde ein Konzept erarbeitet.

Die Hochschule hatte den Studienbetrieb in den Bachelorstudiengängen Wirtschaftspsychologie, Kommunikationsmanagement und Mittelstandsmanagement aufgenommen, ab dem kommenden Semester gibt es weitere Studienangebote: Ab September wird der Bachelorstudiengang Medizincontrolling in Kooperation mit den Helios Kliniken angeboten. Die Hochschule, die bislang in einem Gebäude der früheren Garde-Ulanen-Kasernen in der Jägerallee untergebracht ist, sieht am neuen Standort Wachstumsmöglichkeiten. Es sei genug Platz für die Hochschule, sagte Schwarzer. 1200 Quadratmeter stehen in der Villa Henckel zur Verfügung. Es werde auch über einen Shuttle-Bus von der Hochschule zum Hauptbahnhof diskutiert, der Linienbus halte aber nur wenige Meter entfernt, so Schwarzer. Für die Öffentlichkeit soll die Hochschule an ihrem exklusiven Standort zugänglich sein. So werde es öffentliche Vorlesungen und Veranstaltungen geben sowie einen Tag der offenen Tür: Am Samstag, dem 21. August, werde sich die Hochschule von 10 bis 15 Uhr in der Villa Henckel präsentieren.

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