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Lässig: Eine Station beim Komm auf Tour-Erlebnisparcours in der Biosphäre. Mit dem Projekt sollen Schüler angeregt werden, über ihre Zukunft nachzudenken.

© Andreas Klaer

Von Holger Catenhusen: Stationen des Lebens

„Komm auf Tour“: Schüler sehen in ihre Zukunft – eine Aktion der Biosphäre Potsdam

Bornstedter Feld - Wenn Potsdamer Schüler über einen Parcours sprechen, den sie gerade erkundet haben, dann dürfte zumeist vom Reiten oder von den Parcours in den luftigen Höhen des Abenteuerparks Potsdam die Rede sein. In dieser Woche haben viele Schüler aus Potsdam die Möglichkeit, einen Parcours ganz anderer Art zu erkunden. Er soll ihnen helfen, sich auf das größte Abenteuer ihres Lebens vorzubereiten, ein Abenteuer, das jeden Kletterpark in den Schatten stellt, nämlich das Leben selbst.

Der Parcours, den die Schüler derzeit für sich entdecken können, heißt Erlebnisparcours und ist in einem Raum der Biosphären-Halle aufgebaut. Im Rahmen des Projekts „Komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“ sollen Schüler beim Erkunden des abwechslungsreich gestalteten Parcours angeregt werden, über ihre ganz persönliche Lebens- und Berufsplanung nachzudenken, wie Peter Limpächer von der Agentur für Arbeit Potsdam sagt. Verantwortet wird das Projekt neben der Arbeitsagentur von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), dem Land Brandenburg und der Stadt Potsdam. Es richtet sich an Schüler der siebenten und achten Klassen mit Ausnahme der Gymnasiasten. Dass Letztere nicht eingeladen werden, hänge mit der längeren Schulzeit der Gymnasiasten zusammen, so Till Hoffmann von der BZgA. Wichtige Lebensentscheidungen würden Gymnasiasten in der Regel erst später treffen. Außerdem orientiere sich das Projekt mehr auf Ausbildungsberufe hin.

Der Parcours besteht aus vier Stationen. Eine davon ist der sogenannte Zeittunnel. Tatsächlich sieht das mehrere Meter lange Leichtmetallgebilde aus wie ein echter Tunnel. Die Schüler sitzen darin und sehen Bilder von typischen Lebenssituationen. Sie sollen nun angeben, in welcher Abfolge die jeweiligen Situationen im Leben vorkommen. Erst das Kind, dann die Berufsausbildung oder doch eher umgekehrt?

Eine weitere Station ist die „sturmfreie Bude“. Aufgebaut ist hier eine kleine Wohnung. Die Schüler können sich unter anderem entscheiden, ob sie lieber die Spüle reparieren oder die Betten machen wollen. Im Wohnzimmer läuft „Loveline – Die TV-Beratung“. Wer Lust hat, kann in den Pappfernseher steigen und seinen Mitschülern die Liebeswelt erklären. Was gibt es für Verhütungsmittel? Wie benutzt man sie?

Neben einer Theaterbühne für die Schüler gibt es als vierte Station ein Labyrinth aus Leichtmetall. Die Schüler der Montessori-Schule, die am Dienstagvormittag das Labyrinth durchwanderten, hatten offensichtlich ihren Spaß daran, die verschiedenen Aufgaben im Labyrinth zu lösen. Selbst auf Krücken gestützt einen Menschen mit verbundenen Augen durch ein Labyrinth zu führen, ist nicht ganz einfach. Mit Flossen an den Füßen einen Tisch durch den Irrgarten tragen – eine spaßige Herausforderung für die Schüler.

Während die Schüler die Aufgaben des Rundkurses absolvieren, kleben ihnen Betreuer kleine Symbole an die Kleidung. Die symbolisieren bestimmte Stärken, wie Kreativität oder handwerkliches Geschick. Wer sich während des Parcours sehr kommunikativ zeigt, wird besonders viele Stärkepunkte für das Reden erhalten. In sogenannten Stärkeschränken finden die Schüler zum Abschluss Materialcollagen aus dem Alltags- und Arbeitsleben vor, die sie zu weiterem Nachdenken über ihre Berufs- und Alltagsplanung anregen sollen.

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