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Von Hella Dittfeld: Mit der Kaufhalle verschwindet die Post

Rathausreport: Waldstädter machen sich für den Erhalt der Poststelle und besseren Nahverkehr stark

Waldstadt - Die Bewohner der Waldstadt II sind verärgert, weil wieder ein Nahversorger seine Pforten schließen will und damit auch der Erhalt der Postannahmestelle gefährdet ist. Der Betreiber der Kaufhalle in der Straße Zum Teufelssee habe angekündigt, zum 30. September 2011 zu schließen. Damit sei auch die dort eingebundene Postannahmestelle verschwunden, erbosten sich Teilnehmer am Frühschoppen der Linken am Sonntag in der Waldstadt II. So weit bekannt, will die Firma Semmelhaack anstelle der Kaufhalle Wohnungen errichten.

Schon vor Jahren hatte es bei der Schließung der Postfiliale in der Waldstadt II erhebliche Probleme gegeben, weil sich im Waldstadt-Center kein Filialist fand, der die Postaufgaben übernehmen wollte. Schließlich hatte sich die Kaufhalle Zum Teufelssee bereit erklärt, die Poststelle zu betreiben. Den Waldstädtern waren damit aber ziemlich weite Wege zugemutet worden. Beim Rathausreport der Linken wurde am Sonntag verlangt, dass sich dieses Dilemma nicht wiederholen dürfe oder womöglich noch dadurch verschärft werde, dass die Postannahmestelle völlig wegfalle. Der Fraktionschef der Linken im Stadtparlament, Hans-Jürgen Scharfenberg, versprach, sich des Problems anzunehmen. Es müsse eine Lösung zusammen mit dem Waldstadt-Center gefunden werden. Er war außerdem der Meinung, dass ein weiterer Nahversorger nicht einfach verschwinden dürfe, ohne dass die Stadt nach einer Ersatzlösung suche. So richtig schien aber selbst Scharfenberg nicht an einen Ersatzladen zu glauben.

Probleme sehen die Waldstädter zudem beim öffentlichen Nahverkehr. Die Kappung der Buslinie, die früher über die Heinrich-Mann-Allee nach Rehbrücke weiter fuhr, sei eine erhebliche Verschlechterung für die Fahrgäste. Das werde von den Potsdamern ebenso bedauert wie von den Nutzern aus dem Umland. Der Potsdamer Verkehrsbetrieb und Havelbus müssten sich zusammensetzen und eine Lösung für eine durchgängige Verbindung finden, forderte Karl-Heinz Findeisen und wies auf ein weiteres Problem hin. Die Wendeschleife für die Busse an der Heinrich-Mann-Allee kurz vorm Bahnhof Rehbrücke sei ein echtes Verkehrshindernis geworden, führte er aus. Busse und Autos behinderten sich beim Ausfahren aus der Parkplatzzufahrt gegenseitig und auch Radfahrer seien dadurch erheblich gefährdet. „Wir werden als Waldstädter ohnehin schlechter als andere Stadtteile behandelt“, war die einhellige Meinung beim Rathausreport. Während zum Beispiel in der Forststraße Gelder verschleudert worden seien, um einen Radweg zu markieren, der durch den Aufriss der Straße gleich wieder verschwand, gebe es aus der Stadtverwaltung keinerlei Echo, endlich das Risiko für Radfahrer in der Drewitzer Straße zu verringern.

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