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Das Brocksche Haus.

© Andreas Klaer

Von Guido Berg: Brocksches Haus wird Hotel

Positive Antwort der Stadt auf Bauvoranfrage Bruckner-Gruppe geht auf Investorensuche

Innenstadt - Das Brocksche Haus in der Yorckstraße kann zu einem Hotel ausgebaut werden. „Wir haben einen positiven Bauvorbescheid“, erklärte gestern Andreas Schmidt, Projektleiter der Bruckner-Gruppe. Lorenz Bruckner ist Eigentümer des historischen Gebäudes, das 1776 von Karl-Philipp von Gontard erbaut wurde und unter Denkmalschutz steht. Am Dienstagabend informierte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann den Bauausschuss über die Bauvoranfrage. Demnach plant Bruckner, das Brocksche Haus um zwei seitliche Neubauten, jeweils rechts und links des Hauses, zu erweitern. Zudem sind zwei, sich dem Denkmal im rückwärtigen Bereich anschließende Ergänzungsbauten vorgesehen.

Das Hotel könnte etwa 100 Zimmer haben, so Projektleiter Schmidt. Gegenwärtig sei Bruckner mit „mehreren Potentaten aus dem Hotelbereich“ im Gespräch; ein konkreter Hotelnutzer für das Brocksche Haus sei jedoch noch nicht gefunden. Daher sei für 2010 noch kein Baubeginn absehbar. Vor der Finanzmarktkrise hätte er sich vorstellen können, dass das Haus mit der Palais-Fassade durchaus ein Fünf-Sterne-Hotel beherbergen könnte, nun jedoch sei ein Vier- oder ein gutes Drei-Sterne-Hotel realistischer. Allgemein, so Schmidt, gelte Potsdam als ein noch schwierigerer Hotel-Markt als der in Berlin. Dennoch werde es „durch den neuen Landtag“, für den heute der erste Spatenstich vollzogen wird, künftig einen zusätzlichen Bedarf geben. Schmidt: „Es gibt noch kein schönes und hochwertiges Hotel in der Potsdamer Mitte.“ Besonders die attraktive Innenstadtlage des Brockschen Hauses spreche für eine Hotelnutzung. Den Plänen liegen Schmidt zufolge keinerlei Spekulationen über einen möglichen späteren Abriss des Mercure-Hochhauses in der Mitte zugrunde.

Die Investitionssumme für die Sanierung des Denkmals sowie den Bau der Ergänzungsbauten beziffert Schmidt mit mindestens 30 Millionen Euro. Insgesamt werde der entstehende Gebäudekomplex eine Bruttogeschossfläche von 11 700 Quadratmetern haben. Den Umbau des Brockschen Hauses wolle die Bruckner-Gruppe selbst vornehmen, Schmidt zufolge ist sie im Umgang mit Denkmälern erfahren. Eine intensive Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden sei selbstverständlich.

Eine Nutzung des Brockschen Hauses als Hotel ist Schmidt zufolge auch deshalb geboten, weil das Gebäude für eine Wohnnutzung eine zu geringe Bautiefe besitzt. Glasproduzent Brocke, für den das Haus errichtet wurde, habe zwar der äußeren Anmutung nach ein hochherrschaftliches Palais errichtet; hinter der Fassade aber industrielle Glasfertigung betrieben.

Unabhängig von der Zukunft des Mercure-Hotels steht die Frage nach einem repräsentativen Hotel in Potsdams Mitte auf der Agenda. Auch für das Palais Barberini am Alten Markt, das dem städtischen Leitbauten-Konzept zufolge original rekonstruiert werden soll, gibt es entsprechende Überlegungen. Gertrud Schmack, Inhaberin des einzigen Potsdamer Fünf- Sterne-Hotels Bayrisches Haus, sagte gestern den PNN, das Palais Barberini sei für sie ein „äußerst interessantes Projekt“.

Das Video wurde uns freundlicherweise von PotsdamTV zur Verfügung gestellt.

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