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Den Spaten folgen die Bagger. Das Bauareal liegt gegenüber der neuen Pro Potsdam-Zentrale (Bildmitte oben) und neben dem Dorint-Hotel (Bild oben rechts). Klaus Groth und Matthias Klipp erläuterten das 30-Millionen-Euro-Projekt.

© Andreas Klaer/ Groth-Gruppe

Von Guido Berg: Baustart für „guten Wohnungsmix“

Groth-Gruppe baut 116 Appartements neben Dorint-Hotel / Klipp: Künftig Passivhäuser in Potsdam

Bornstedter Feld - Es war ein langer Weg bis zum gestrigen Zieleinlauf. Fast 16 Jahre lang war das Grundstück zwischen Pappelallee und Voltaireweg durch Altansprüche blockiert. Kaum war diese Hürde genommen, zerrupfte der Potsdamer Gestaltungsrat die Entwürfe des von Investor Klaus Groth engagierten Architekten Gregor Fuchshuber. Doch Gestaltungsrat, Groth und Fuchshuber einigten sich und daher konnte gestern unmittelbar neben dem Dorint-Hotel der erste Spatenstich vollzogen werden für das Villenensemble „Wohnen am Voltaireweg“. Für 30 Millionen Euro baut die Groth-Gruppe 116 hochwertige Wohnungen in sieben Stadtvillen und einem Torhaus an der Pappelallee. Die Fertigstellung ist für Herbst 2012 geplant.

Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne) würdigte Groths Mut, sein Projekt freiwillig und als erstes überhaupt der kritischen Betrachtung des Gestaltungsrates ausgesetzt zu haben. „Die Reue“ darüber, erwiderte Groth, bekannt in Potsdam durch sein „Arkadien“ am Glienicker Horn und das Kirchsteigfeld, sei „nur kurz“ gewesen. Klipp lobte Groths „Kraft zur Qualität“ und Fuchshubers überarbeitete Entwürfe. Die Architektur müsse bestehen können vor dem baukulturellen Erbe der Stadt, so Klipp.

Das Areal im Bornstedter Feld war noch zu Zeiten des ehemaligen Baustadtrates Detlef Kaminski überplant worden. Es handele sich „um den Bebauungsplan Nummer eins nach der neuen Zeitrechnung ab 1990“, erklärte Groth. Damals sah der Plan noch eine großflächige Büro-Nutzung vor. Nachdem sich die Altansprüche als unwahr erwiesen haben, wie Groth erklärte, sei es „schon schön, dass wir den Büropark nicht realisiert haben“. Nun ist Wohnungsbau in Potsdam angesagt. Groth erklärte, 22 Prozent der Wohnungen seines Projektes am Voltaireweg seien bereits verkauft. „Der Markt ist sehr gut“, schätzt der Investor ein. Potsdam habe einen Wohnungsleerstand von unter einem Prozent und sei „ein Juwel aus meiner Sicht“. Der Investor bringe, was Potsdam brauche – Wohnungen, hieb Klipp in dieselbe Kerbe, mischte jedoch auch einen Wermutstropfen in den Spatenstich-Sekt: Realisiert werde der energetisch-hochwertige KfW-70-Standard; künftig jedoch müssten in Potsdam Passivhäuser gebaut werden, um die hohen Potsdamer Klimaschutzziele erreichen zu können. Bei Passivhäusern wird aufgrund der sehr guten Wärmedämmung sowohl im Winter als auch im Sommer keine klassische Heizung oder Kühlung mehr benötigt.

Dessen ungeachtet lobte Klipp, dass Groth „einen guten Wohnungsmix“ realisiert und nicht nur für Singles, sondern auch für Familien baut. Die Appartements werden zwischen 40 und 140 Quadratmeter groß sein und Groth zufolge zwischen 3000 und 4000 Euro pro Quadratmeter kosten. Für Mietwohnungen verlangt er eine Nettokaltmiete von neun bis 13 Euro pro Quadratmeter.

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