zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Von der Kirche zum Ufer

Ein neuer Weg verbindet die Glienicker Dorfstraße mit dem See. Ein Symbol für Bewegung im Streit

Groß Glienicke - Es geht voran – das war die Kernbotschaft bei der Freigabe eines neuen Zugangs zum Uferweg an den Groß Glienicker See am gestrigen Freitag . Auf Höhe der Evangelischen Kirche verbindet nun ein 50 Meter langer neuer Stichweg die Glienicker Dorfstraße mit dem Uferweg.

„Für die Groß Glienicker ist es ganz zentral, dass sich hier etwas bewegt“, sagte die stellvertretende Ortsvorsteherin Birgit Malik. Im seit Jahren schwelenden Streit um den Uferweg hatte Anfang Januar die Enteignungsbehörde von Brandenburgs Innenministerium der Stadt Recht gegeben und so zumindest einen Etappensieg beschert. Mit der Entscheidung hat der neue Weg zwar direkt nichts zu tun, aber für Malik steht er trotzdem symbolisch für den Schritt nach vorne.

Auch der Baubeigeordnete Bernd Rubelt betonte bei der Eröffnung, man wolle hiermit ein Signal setzen: „Die Qualität und die Zugänglichkeit des Ufers ist uns wichtig, auch wenn man dafür einen langen Atem braucht.“

Das neue Wegstück durchquert privates Gelände. Die Stadt hat aber mit dem Besitzer die so genannte Dienstbarkeit vereinbart. Das heißt, der Weg wird von der Stadt gebaut – Kostenpunkt 28 500 Euro, inklusive derzeit gepflanzter Bäume und Büsche – und unterhalten. Im Gegenzug dürfen Fußgänger und Radfahrer den Weg nutzen. Der Bebauungsplan sah zwar schon seit langem einen Weg vor, aber die rechtlich abgesicherte Vereinbarung über die Dienstbarkeit gibt es erst seit 2017. Im November und Dezember wurde dann der Weg gebaut.

Mit der zusätzlich geschaffenen Verbindung gibt es nun insgesamt sechs Wege, die Seepromenade oder Glienicker Dorfstraße mit dem Uferweg verbinden. An jedem von ihnen gibt es eine Straßenlaterne, die neue wird noch aufgestellt, um auch bei Dunkelheit eine Markierung für die Verbindung zu setzen.

Auch für Andreas Menzel vom Verein „Freies Groß Glienicker Seeufer!“ war die Eröffnung einmal mehr die Gelegenheit, sich für ein komplett freies Ufer einzusetzen. Er rückte mit mehreren blauen Kreuzen und Bannern mit der Inschrift „Freies Ufer“ an. Vier solcher Kreuze will er am See aufstellen, als Symbol für die Forderung nach einem freien Ufer, wie es das schon an einigen Orten Brandenburgs gibt. Rubelt zeigte sich offen, will aber auch den Ortsbeirat mit einbeziehen. sca

Zur Startseite