zum Hauptinhalt
Schmuck. Die einst marode Fassade des Archivs (rechts im Bild) nach der Sanierung.

© Ottmar Winter

Von außen sieht es gut aus: Dach und Fassade des Archivs fertig

Die Bauarbeiten am alternativen Kulturzentrum in der Leipziger Straße sind wieder ein Schritt voran gekommen. Aber es ist längst noch nicht alles gut. Es fehlt Geld für den Brandschutz.

Potsdam - Bei der Sanierung des alternativen Kulturzentrums Archiv in der Leipziger Straße in der Templiner Vorstadt ist nach knapp einjähriger Bauzeit der erste Bauabschnitt abgeschlossen: Dach und Gebäudehülle sind fertig. Das teilte der Archiv e.V. am Dienstag mit. „Wir sind sehr froh, dass wir den ersten Bauabschnitt so erfolgreich bewältigen konnten und wollen uns herzlich bei den vielen ehrenamtlichen Unterstützerinnen und den kompetenten Baufirmen bedanken“, sagte der Vereinsvorsitzende Stefan Hoffmann.

Am Montag hatte nach Angaben des Vereins eine Begehung mit der Stadtverwaltung stattgefunden, an der auch Potsdams Kulturbeigeordnete Noosha Aubel (parteilos) teilgenommen habe, die dem Verein für seinen langen Atem dankte. Wie berichtet hatte der Verein im November 2018 von der Stadt einen Zuwendungsbescheid über knapp 500.000 Euro erhalten. Am Ende der jetzigen Baumaßnahme werde der Verein Eigenleistungen in Höhe von rund 60.000 Euro und 100.000 Euro Eigenmittel eingebracht haben. Das Geld sollte eigentlich sowohl für die Gebäudehülle als auch die Brandschutzanlage reichen. Doch daraus werde wegen gestiegener Baupreise nichts: Statt 390.000 Euro kostete der erste Bauabschnitt 635.000 Euro.

Noch nicht alle Bereiche des Hauses offen

Für Dach und Fassade hat der Verein versucht, zusätzliche Mittel über eine Spendenkampagne auf dem Portal betterplace.org aufzutreiben. 75 Prozent der noch nötigen 50.000 Euro habe man bis Anfang Februar bereits gesammelt, so Vereinsvorstand Carolin Knüttgen. 

Gegenwärtig kann nur das Erdgeschoss eingeschränkt öffentlich genutzt werden, womit nur eine von drei Etagen erschlossen ist. Um wieder alle Bereiche des Hauses öffnen zu können – einschließlich zum Beispiel der Siebdruckwerkstatt, des Ateliers und des Sportraums – müsse die Brandschutzanlage saniert werden und der Innenausbau abgeschlossen werden. Doch die Finanzierung ist noch nicht gesichert. Dazu soll es Gespräche über Fördermittel geben, hieß es.

Das Haus ist seit Jahren einer der wichtigsten Treffpunkte für Alternativkultur in Potsdam. Es existiert seit 1994. Damals wurde es erst besetzt und später legalisiert, über die Jahre jedoch marode. Benannt ist es nach dem früher dort untergebrachten DDR-Filmarchiv. Im 18. Jahrhundert war das Gebäude als königliche Hofbrauerei errichtet worden. Wie berichtet soll auch die Symbolfigur des Hauses, der Schutzpatron Gambrinus, im Frühjahr zurückkehren. Die Figur wurde im Zuge eines Projektes der Fachhochschule Potsdam restauriert.

Zur Startseite