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Am Mittwoch war das Orangerieschloss für die polizeiliche Untersuchung abgesperrt. 

© Andreas Klaer

Update

Vom Dach der Orangerie gefallen: Einbrecher von Sanssouci erliegt Verletzungen

In der Nacht zu Mittwoch richtete ein 23-Jähriger Schäden am Orangerieschloss und den Neuen Kammern an, dann zog er sich durch einen Sturz schwere Verletzungen zu.

Von Carsten Holm

Potsdam - Der 23-Jährige, der in der Nacht zum Mittwoch in drei Gebäude der Orangerie im Park Sanssouci eingebrochen, auf das Dach geklettert und dann etliche Meter vom Dach herabgestürzt war, ist seinen schweren Verletzungen erlegen. Wie die Polizeidirektion West den PNN am Freitagmorgen bestätigte, hat die Potsdamer Staatsanwaltschaft ein Verfahren zur Ermittlung der Todesursache eingeleitet. Nach Angaben der Ermittler liegen keine Hinweise für ein Fremdverschulden vor, die Staatsanwälte ordneten auch keine Obduktion des Leichnams an. Die Schlösserstiftung teilte mit, sie bedauere den Tod des Manns sehr.

Der aus dem Kreis Teltow-Fläming stammende junge Mann war in das von 1851 bis 1860 erbaute, 330 Meter lange Orangerieschloss im Park Sanssouci eingedrungen und hatte dabei Alarm ausgelöst. Er soll sowohl im Marschall-Keith-Haus, in den Neuen Kammern und in der Orangerie selbst beträchtlichen Sachschaden angerichtet haben.

Unter anderem schlug er offensichtlich Scheiben ein, beschädigte mehrere Türen und warf drei Zinkgussvasen vom Dach des Nord-Ost-Pavillons der im Stil der italienischen Renaissance erbauten Orangerie. Die Schlösserstiftung bezifferte die vorläufige Schadenssumme auf rund 170.000 Euro.

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23-Jähriger kam schwer verletzt ins Bergmann-Klinikum

Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Polizeibeamte und der Wachschutz der Stiftung waren kurz vor Mitternacht durch Alarme sowie durch den Anruf einer Zeugin auf die Einbrüche aufmerksam gemacht worden. Der mutmaßliche Täter flüchtete daraufhin auf das Dach der Orangerie. 

15 Männer der Potsdamer Berufsfeuerwehr, die um 23.55 Uhr alarmiert worden war, rückten mit einem Drehleiterwagen zum Tatort aus, um die Polizei bei der Festnahme des 23-Jährigen zu unterstützen. In dieser Zeit hatte er sich auf dem Dach vollständig entkleidet - dann stürzte er sich von dort aus mehrere Meter in die Tiefe. Er wurde mit schwersten Verletzungen in das Bergmann-Klinikum gebracht.

Haben Sie dunkle Gedanken? Wenn es Ihnen nicht gut geht oder Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie sich melden können.

Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.

Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen finden Sie unter: www.telefonseelsorge.de

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