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Die Voltaireschule in der Potsdamer Lindenstraße. 

© Andreas Klaer

Voltaireschule Potsdam: Lehrer wenden sich gegen Suspendierung der Schulleiterin

Die überraschende Suspendierung der Leiterin der Potsdamer Voltaireschule hatte zu Schuljahresbeginn für Unruhe gesorgt. Nun fordern Lehrer die Rückkehr der Rektorin.

Potsdam - Lehrer der Potsdamer Voltaireschule wenden sich in einem Brief an das staatliche Schulamt gegen die Suspendierung ihrer Rektorin. Das Kollegium stehe mehrheitlich hinter ihr, heißt es in dem Schreiben, das den PNN vorliegt. "Auch wenn unsere Schulleiterin hin und wieder unbequeme Entscheidungen getroffen hat, so geschah dies doch niemals aus persönlichem Interesse, sondern ist ihren hohen Ansprüchen an die Gestaltung einer sehr guten Schule geschuldet", heißt es in dem Brief, der am Montag an das zuständige Schulamt in Brandenburg/Havel verschickt wurde. "Wir wünschen uns die Wiederaufnahme der Dienstgeschäfte durch unsere Schulleiterin." Rund 50 von knapp 80 Lehrern, die an der Gesamtschule in der Lindenstraße unterrichten, haben ihn unterzeichnet. 

Spekulationen über Suspendierungsgründe 

Die Schulleiterin war wie berichtet zu Beginn des neuen Schuljahres überraschend suspendiert worden. Über die Gründe war nur spekuliert worden. Möglicherweise hänge die Ablösung mit einem Vorfall aus dem Sommer 2019 zusammen, hieß es. Bauarbeiter des Kommunalen Immobilienservice (KIS) hatten damals bei Routinearbeiten versteckte Überwachungskameras in der Schule entdeckt, eine davon auf der Jungentoilette.

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Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen den Hausmeister, der vom Dienst freigestellt worden war - und gegen die Rektorin. Das Verfahren war aber gegen eine Geldzahlung eingestellt worden. Ob das allein der Grund für die Suspendierung ist, blieb unklar. Schulamt und Ministerium äußerten sich nicht dazu. Die Rektorin hatte beim Verwaltungsgericht einstweiligen Rechtsschutz gegen ihre Suspendierung beantragt und schweigt ebenfalls. 

Anonymer Brief ans Schulamt?

"Bereits seit fünf Wochen gilt für uns eine Informations- und Kontaktsperre in Bezug auf die Suspendierung unserer Schulleiterin", schreiben die Lehrer nun. Sowohl die Spekulationen in der Presse als auch die Tatsache, dass dem Schulamt im letzten Jahr ein anonymer Brief zugestellt worden sei, "versetzen uns in Sorge um das Renommee unserer Schulleiterin", heißt es weiter. "Ihre Fähigkeit und Bereitschaft, neue Ideen in den Schulprozess zu integrieren, hat uns als Kollegium immer wieder herausgefordert, aber auch dazu motiviert, an zukunftsfähigen Konzepten zu arbeiten und diese erfolgreich umzusetzen." 

Die seit Jahren hohe Anwahl der Schule durch Eltern aus Potsdam und dem Umland beweise diesen Sachverhalt eindringlich. Nun fordern die Lehrer Aufklärung und Information: "Wir hoffen auf eine schnelle Prüfung der uns vorenthaltenen Gründe der Suspendierung und erwarten eine schnellstmögliche Beendigung des unbefriedigenden und kommunikationslosen Schwebezustandes."

Auch die Linke im Landtag fordert Aufklärung

Auch auf Landesebene schlägt der Fall Wellen. Am vergangenen Donnerstag hatte die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linken, Kathrin Dannenberg, im Bildungsausschuss des Landtages Aufklärung über die Gründe der Suspendierung gefordert.

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