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Vive l’Europe!: Französischer Besuch an der Voltaire-Gesamtschule

Die französische Botschafterin Anne-Marie Descôtes hat die Voltaire-Schule in Potsdam besucht.

Von Birte Förster

Potsdam - Wie sehen Jugendliche heute die Entwicklung der Europäischen Union? Wo soll es mit der EU künftig hingehen? Darüber sprachen Schüler der Potsdamer Voltaire-Gesamtschule am Montag mit Anne-Marie Descôtes, französische Botschafterin in Berlin, und Brandenburgs Europaminister Stefan Ludwig (Linke). Zusammen mit Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) besuchten sie die Schule anlässlich des Europatags am 9. Mai. Schüler des Kurses Politische Bildung der 10., 11. und 12. Klassen stellten Fragen zur Rolle der EU, zum Brexit und zur Flüchtlingskrise. Ein Schüler fragte die französische Botschafterin nach den künftigen Zielen Europas. „Wir denken, dass das Ziel sein sollte, Europa demokratischer und transparenter zu machen“, erklärte Descôtes. Länder wie Ungarn und Polen stellten dabei eine besondere Herausforderung dar, mit der sich die EU derzeit beschäftige, so die Botschafterin. Europaminister Ludwig betonte indes, dass es insbesondere für Brandenburg und die Beziehungen zum Nachbarland wichtig sei, den Demokratisierungsprozess in Polen nicht abreißen zu lassen. In Anbetracht der Rückbesinnung mancher EU-Mitglieder auf den Nationalstaat und den wachsenden Euroskeptizismus betonte ein Schüler die Bedeutung der EU: „Durch die EU kann ich mir einen Krieg in Europa heutzutage nicht mehr vorstellen“, sagte er. „Man sieht, dass Sie sich mit den Themen auseinandergesetzt haben“, resümierte die Botschafterin.

AbiBac an der Voltaire-Gesamtschule

Descôtes und Ludwig erkundigten sich bei dem Besuch auch nach dem AbiBac-Modul an der Schule. Der bilinguale Zweig ermöglicht es Schülern, mit dem deutschen Abitur und dem französischen Baccalauréat einen Doppelabschluss zu erwerben. Neben verstärktem Französischunterricht werden auch Geschichte und Politische Bildung auf Französisch unterrichtet. Außerdem findet ein Austausch mit einer französischen Partnerschule statt. Insgesamt zwei Schulen in Brandenburg bieten das AbiBac an, die andere Schule befindet sich in Rüdersdorf bei Berlin. Laut Schulleiterin Karen Pölk gibt es für jeden neuen Jahrgang mehr als 30 Bewerber. Die Schule verfüge für den deutsch-französischen Zweig aber nur über 28 Plätze. In jedem Jahrgang lernten auch etwa drei Schüler deren Muttersprache Französisch ist, sagte Französisch-Lehrerin Marie-Kristin Sobotta vom AbiBac-Koordinationsteam. Seit drei Jahren werde das AbiBac an der Voltaire-Gesamtschule angeboten, im Jahr 2024 sollen die Schüler des ersten Jahrgangs ihren Abschluss machen, sagte Sobotta. „Wir hoffen, dass es sich über die Jahre etabliert.“

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