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Viele Kündigungen: Ausländeramt trotz Krise arbeitsfähig

Um den Personalmangel im Potsdamer Ausländeramt in den Griff zu bekommen, will die Stadt Anreize für Bewerber prüfen. 

Potsdam - Die Ausländerbehörde in Potsdam ist trotz des hohen Personalweggangs in den vergangenen Jahren voll arbeitsfähig. So lautete die Antwort auf eine Kleine Anfrage, die die Stadtverordnete Anna Lüdcke (CDU) der Verwaltung stellte. Lüdcke bezog sich dabei auf die immer wieder aufflammende Kritik, die Behörde sei überlastet und unterbesetzt. 

Tatsächlich gibt es mit fast 50 Prozent eine auffällig hohe Fluktuationsquote in der Behörde, wie die Stadt in der Antwort auf die Kleine Anfrage aufschlüsselt. So hatten in den Jahren 2015 bis 2019 insgesamt 47 Neueinstellungen, aber auch 23 Weggänge gegeben. Auch in den ersten Wochen des Jahres 2020 hatten wieder fünf Mitarbeiter das Ausländeramt verlassen.

Extrem viele Krankmeldungen in der Behörde

Zudem ist die Anzahl der Krankentage alarmierend hoch: 853 Krankmeldungen hatte es im Jahr 2019 gegeben. Das entspricht etwa der Arbeit von 3,5 Vollzeitstellen. Allerdings erhebe die Behörde keine Ursachen für die Fluktuation, hieß es weiter. Die Stadt vermute, dass die vielen Weggänge daher rührten, „weil die Nachfrage nach Verwaltungsmitarbeitern hoch ist und ggf. ein wohnsitznaher Arbeitsplatz gefunden wurde, weil weiter studiert werden soll, weil die Belastung zu hoch ist oder weil andere Dienststellen besser vergüten“.

Derzeit sind 22 Mitarbeitende inklusive des Arbeitsgruppenleiters in der Ausländerbehörde beschäftigt, hieß es in der Antwort weiter. Trotz allem sei die Behörde „in der Lage, ihre Aufgaben voll umfänglich zu erfüllen“, so die Antwort der Stadt weiter. Die Vorgänge dauerten jedoch länger, „da nicht alle Stellen mit eingearbeiteten Mitarbeitern besetzt sind“, hieß es in der Antwort. Auch seien keine Beschwerden wegen fehlender Unterlagen bekannt. Derzeit werden bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Personalsituation durchgeführt: Drei Mitarbeiter werden aktuell eingearbeitet, zwei weitere sollen ihren Dienst demnächst antreten. Auch führt man weiter Vorstellungsgespräche. Außerdem will die Behörde mehr Anreize für Bewerber schaffen. Eine zusätzliche Zahlung einer Arbeitsmarktzulage wird derzeit geprüft. 

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