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VHS Potsdam will Analphabeten unterstützen: Grundbildungszentrum öffnet am Freitag

Innenstadt – Die Volkshochschule Potsdam will in den kommenden Jahren verstärkt Menschen mit geringen Kompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen unterstützen. Dazu wird am Freitag das Grundbildungszentrum im Bildungsforum eröffnen.

Innenstadt – Die Volkshochschule Potsdam will in den kommenden Jahren verstärkt Menschen mit geringen Kompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen unterstützen. Dazu wird am Freitag das Grundbildungszentrum im Bildungsforum eröffnen. Die Grundbildung sei der Oberbegriff für Fähigkeiten, die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe sind, teilte die Stadt am Dienstag mit. Zuletzt sei einiges in der Bildung schiefgegangen und es hätten sich große Lücken aufgetan, sagte die Bildungsbeigeordnete Jana Magdowski (CDU). So gebe es rund 14 000 „funktionelle“ Analphabeten. Das ist knapp jeder zehnte Potsdamer. Dabei können die Betroffenen zwar einzelne Worte schreiben, Texte aber nicht mehr.

Die Grundbildungsbeauftragte der Stadt, Katrin Wartenberg betonte, dass die Defizite häufig in der Kindheit entstanden seien, beispielsweise durch lange Krankheit oder familiäre Probleme. Häufig sei dies den Analphabeten unangenehm. Sie versuchten, es zu verbergen. „Aus Angst vor Stigmatisierung trauen sich viele Betroffene jedoch nicht, darüber zu sprechen“, sagte die kommissarische Volkshochschulleiterin Susanne Herrmann. Flüchtlinge und Asylbewerber seien nicht die Hauptzielgruppe, betonte Wartenberg. Allerdings biete die Volkshochschule auch Einstiegskurse für den Alltag sowie Sprachkurse an.

Insgesamt sollen in Brandenburg sieben Grundbildungszentren entstehen. Das Programm wird bis 2020 aus rund sechs Millionen Euro aus Landes- und EU-Mitteln finanziert. Schwerpunkte sind die Information der Betroffenen, die Beratung und die Vernetzung zwischen Unternehmen, der Verwaltung und Vereinen. sen

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