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Verwirrung um Palliativstation: Kritik von Ärzten am Bergmann-Klinikum

Das Ernst von Bergmann-Klinikum plante den Umzug der Palliativstation nochmal um: Mehrere Potsdamer Ärzte fürchten, dass die Qualität der Betreuung Sterbenskranker in der Station durch Umbaumaßnahmen in den nächsten Jahren leiden könnte.

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Potsdam - Hanna-Luise Zscherpel, niedergelassene Haus- und Palliativärztin, hat gemeinsam mit sechs weiteren Ärzten einen Brief an die Klinikleitung verfasst. „Laut Aussagen mehrerer Mitarbeiter des Klinikums soll bei einer geplanten Zusammenlegung von Palliativstation mit der Onkologie mindestens fünf Schwestern weniger beschäftigt werden“, sagt Zscherpel, die regelmäßig Patienten in die vor zehn Jahren neu eröffnete Station des Klinikums verweist und mit deren Arbeit sehr zufrieden ist. „Wir haben große Sorge um die Qualität der Arbeit. Die Behandlung wird leiden.“

Das Klinikum stellte die Situation zunächst so dar, dass bauliche Veränderungen aufgrund eines Sanierungsbedarfes in der Station geplant seien. Ab 2020/21 solle deshalb die Palliativstation gemeinsam mit der Onkologie in einer neu geschaffenen Ebene angesiedelt werden – das Klinikum wird um ein Geschoss aufgestockt. Das erklärte Kliniksprecherin Damaris Hunsmann zunächst den PNN. Da die Sanierung aber dringend sei, sollen für den Übergangszeitraum bis dahin ab Herbst oder Winter dieses Jahres die beiden Stationen zusammenziehen. Zu dem Brief der Ärzte äußert sich das Klinikum nicht.

Statusänderung wenige Tage später

Wenige Tage später hieß es jedoch von Seiten des Klinikums, es habe eine „Statusänderung“ gegeben. Die Umbauplanung sei noch einmal geändert worden, so Sprecherin Hunsmann. Die Palliativstation könne nun doch bleiben, wo sie ist, bis sie 2020/21 in die aufgestockte neue Ebene ziehen kann. Eine solche Änderung sei durchaus üblich, sagte Hunsmann, ohne eine Verbindung zu den Beschwerden zu ziehen.

Kürzlich hatte das Klinikum die Neustrukturierung der Kinderklinik bekannt gegeben (PNN berichteten). Kinder und Jugendliche in den Bereichen Chirurgie, HNO und der Augenklinik werden demnach künftig nicht mehr auf der Kinderkrankenstation behandelt, sondern in den entsprechenden Stationen der Fachbereiche – in kindgerechten Zimmern. Auf der Kinderstation werden kleine Patienten mit internistischen chronischen Krankheiten behandelt. Hintergrund ist Personalknappheit für die Kinderkrankenpflege.

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