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Vermisste Kinder: Neue Fragen zur verschwundenen Inga

Gibt es einen Zusammenhang zu den Fällen Elias und Mohamed? Sechs Monate nach dem Verschwinden der kleinen Inga in einem Waldstück bei Schönebeck (Sachsen-Anhalt) fehlt weiter jede Spur von ihr. Der Fall wirft aktuelle Fragen auf.

Gibt es einen Zusammenhang zu Elias und Mohamed?

Das prüfen die Ermittlerteams derzeit. Eine konkrete Verbindung konnten sie zunächst nicht herstellen. „Wir stehen seit Langem in regelmäßigem Kontakt zu den Ermittlern in Potsdam und Berlin“, sagt der Magdeburger Polizeisprecher Mike von Hoff.

Haben die Ermittler die Suche nach Inga aufgegeben?

Nein, sagt Polizeisprecher von Hoff. „Wir ermitteln weiter, auch wenn man es nicht öffentlich sieht.“ 15 Beamte seien derzeit mit dem Fall beschäftigt. Aus Zeugenaufrufen, Befragungen und Untersuchungen hätten sich 1700 Spuren ergeben. 90 Prozent sei man nachgegangen. Nur wenige seien noch offen.

Sind weitere große Aktionen geplant?

 Derzeit nicht. Bundesweit hängen zwar noch mehr als 3000 Fahndungsplakate. Neue TV-Auftritte oder Aufrufe seien jedoch nicht geplant, sagt Polizeisprecher von Hoff. Zuletzt hatten die Ermittler im Sommer auch mehrfach mit Personenspürhunden nach Inga gesucht und waren durch halb Sachsen-Anhalt und bis kurz vor Dresden gelaufen.

Ist Inga das einzige vermisste Kind?

Nein. Laut Landeskriminalamt werden in Sachsen-Anhalt derzeit 24 Kinder unter 14 Jahren seit längerer Zeit vermisst. Eine Fahndung läuft bereits seit 1979. Bei sieben Fällen handele es sich um Kindesentziehung durch ein Elternteil. Fünf Vermisste seien Dauerausreißer oder aus einem Kinderheim geflohen. Ebenso viele unbegleitete Flüchtlinge unter 14 Jahren sind verschwunden. Bei vier Kindern vermuten die Ermittler, dass sie ertrunken sind. Zwei Mädchen, Inga und die seit 1998 vermisste Mandy aus Halle, könnten Opfer einer Straftat sein, wie das LKA mitteilte. (dpa) 

Franziska Höhnl

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