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Verkehrswende in Potsdam?: Keine Chance für kommunales Carsharing

In Potsdam gibt es immer mehr Autos. Eine der Ideen gegen den Trend ist ein kommunal betriebenes Carsharing-Modell. Doch das Rathaus winkt ab.

Potsdam - Zu wenig Autos, zu viel Aufwand: Ein von den Potsdamer Linken gefordertes kommunales Angebot für Carsharing wird es nicht geben. Das hat die Stadtverwaltung nun in einer Mitteilung an die Kommunalpolitiker erklärt, die im August einen entsprechenden Prüfantrag beschlossen hatten.

Demnach sollte das Rathaus überlegen, wie die Autos des kommunalen Fuhrparkservice auch in einem Carsharing-Modell für Mitarbeiter des Rathauses und der kommunalen Unternehmen verwendet werden könnten. Doch das ist aus vielerlei Gründen nicht möglich. Einmal geht es laut Rathaus nur um 120 Fahrzeuge, zum Großteil seien diese Autos wie beim Ordnungsamt aber speziell gekennzeichnet oder ausgerüstet. 

Daher würden maximal zehn Autos für Carsharing überhaupt infrage kommen. Zudem müsste man noch extra eine eigene Buchungsplattform für so ein Angebot ausschreiben, so die Stadtverwaltung weiter – es stünden also Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis.

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Immer mehr Autos in Potsdam

Dazu erklärte der Linken-Stadtverordnete Sascha Krämer, der die Idee ins Spiel gebracht hatte, nun müsse das Rathaus den seit Juni in der Stadt tätigen Carsharing-Anbieter Miles Mobility mehr unterstützen – damit dieses Modell mehr als bisher zu einer Verkehrswende in Potsdam beitragen könne, so Krämer auf Anfrage.

Wie berichtet steigt seit Jahren die Zahl der Autos in Potsdam. 2020 waren laut Rathaus 79 297 Privatautos angemeldet. Das waren 4,1 Prozent mehr als 2019. Zum Vergleich: 2010 waren in Potsdam noch 64 067 Autos  angemeldet. Der Anteil von Hybrid- oder Elektroantrieben ist dabei noch gering, lag 2020 zusammengenommen bei drei Prozent. 2019 waren das noch 1,6 Prozent. 

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