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Anschlussprobleme. Beim Warten am Campus jungfernsee frösteln die Fahrgäste.

© Ronny Budweth

Verkehrsbetrieb verteidigt neuen Fahrplan: ViP: Fahrgäste sollen sich informieren

Trotz Kundenbeschwerden zieht der Verkehrsbetrieb en positives Fazit nach dem Fahrplanwechsel. Anschlussprobleme am Campus Jungfernsee seien Einzenfälle.

Potsdam - Der neuen Linien und Fahrpläne kommen bei den Nutzern gut an. So lautet das Fazit des Potsdamer Verkehrsbetriebs (ViP) etwa einen Monat nach dem Fahrplanwechsel im Dezember. „Mit der größeren Nachfrage in der Weihnachtszeit gab es ja auch gleich die erste Bewährungsprobe“, so Sprecher Stefan Klotz. Auch der Straßenbahnbetrieb auf der neuen Strecke zum Campus Jungfernsee habe sich sehr gut eingespielt und funktioniere mit einer hohen Pünktlichkeit.

Letzters sehen offenbar einige Nutzer anders. Wie berichtet hatten sich bei den PNN mehrere Potsdamer gemeldet, die bisher die Direktverbindung mit der Buslinie 638 zwischen dem Potsdamer Hauptbahnhof und Groß Glienicke nutzten: Sie beklagten Probleme mit den Anschlüssen und forderten, den Bus wie früher wieder durchfahren zu lassen. Probleme gibt es demnach insbesondere stadtauswärts und in den Abendstunden. Ein Groß Glienicker berichtete von mehr als einem Dutzend Fällen, in denen der Anschlussbus Richtung Groß Glienicke schon abgefahren war.

Für den Verkehrsbetrieb sind das allerdings Einzelfälle. „Das Umsteigen am neuen Verknüpfungspunkt spielt sich ein“, hieß es auf PNN-Anfrage. In der Regel betrage die Aufenthaltszeit nur wenige Minuten bis die Fahrt mit der Tram oder dem Bus fortgesetzt werden könne. „Natürlich gab es Kritik prinzipiell am Umsteigen – das ist nachvollziehbar, weil jeder Umsteigevorgang zunächst als unangenehm empfunden wird.“ Längere Wartezeiten gebe es auch, wenn Kunden in der Innenstadt nicht „die passende Bahn erwischt“ haben, hieß es. Die Tram 96 fährt montags bis freitags im Tagesverkehr alle zehn Minuten – und nicht zu jeder ankommenden Bahn gibt es entsprechend Fahrplan am Campus Jungfernsee gleich einen Bus der Linien 609 und 638 zur Weiterfahrt in Richtung Fahrland und Groß Glienicke. Man empfehle zur Information die App, das Kundenzentrum oder die Hotline zu nutzen, hieß es.

Der Verkehrsbetrieb werde die Hinweise der Kunden, seiner Fahrer und die Daten des Betriebsleitsystems kontinuierlich auswerten, um ein genaues Bild von der Anschlusssituation zu erhalten. Sollte es dauerhaft Verspätungen geben, die die Anschlüsse grundsätzlich gefährden, werden man „natürlich die Fahrpläne anpassen“.

Proteste gegen die Kappung der Buslinie hatte es schon im Vorfeld gegeben. Rund 600 Unterschriften wurden gesammelt. Zur Premierenfahrt der neuen Tram zum Jungfernsee blockierte ein Dutzend Demonstranten kurzzeitig die Gleise. Im Dezember hatte der Ortsbeirat Groß Glienicke Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) aufgefordert, in seiner Rolle als Gesellschafter des Verkehrsbetriebs anzuweisen, dass der Bus weiter zum Hauptbahnhof fahren soll. Bisher ist Jakonbs davon aber nicht überzeugt: „Die Gestaltung des Fahrplans ist Aufgabe des Verkehrsbetriebs“, sagte er den PNN. Allerdings dürfte das Thema noch auf der Tagesordnung der nächsten Stadtverordnetenversammlung Ende Januar landen.

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