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Verkehr: Leipziger Dreieck wird zur Staufalle in Potsdam

Mehrere Jahre wird am Leipziger Dreieck in Potsdam gebaut. Potsdam größter Verkehnsknoten soll übersichtlicher und sicherer werden: Verkehrsbehinderungen sind nicht zu vermeiden.

Potsdam - Potsdams Autofahrern stehen ab Anfang Juni harte Zeiten bevor. Am 6. Juni beginnen die Bauarbeiten im Kreuzungsbereich des Leipziger Dreiecks. Ab dann wird Potsdams meistbefahrene Kreuzung für insgesamt bis zu sechs Jahren zur Baustelle. Gleise und Leitungen werden verlegt, Fahrspuren verengt und neue eingerichtet. Fuß- und Radwege werden umgestaltet. Wie das alles funktionieren soll, stellten die Planer der Stadtverwaltung am Donnerstag vor.

50.000 Autos fahren täglich in die ein- oder andere Richtung über das Leipziger Dreieck. Dazu kommen 36000 Nutzer von Bussen und Straßenbahnen, die die Kreuzung täglich passieren. Und 9000 Radfahrer. Das Leipziger Dreieck ist Potsdams größter Verkehrsknoten. Aber es ist auch Potsdams verworrenster Verkehrsknoten. Immer wieder kommt es zu langen Wartezeiten, Staus und unübersichtlichen, manchmal gefährlichen Momenten.

Nun wollen Stadt und Verkehrsbetreib den Knoten entwirren. In mehreren Bauabschnitten soll dies bis zum Jahr 2025 geschehen. Die Gesamtkosten dafür liegen bei 24 Millionen Euro. Allein der erste Bauabschnitt - im Wesentlichen geht es dabei um die Verlegung der Straßenbahnwendeschleife - soll neun Millionen Euro kosten.

Die ersten Vorzeichen sind bereits zu erkennen. Seit Ende April laufen die Vorarbeiten zum Bau einer Busspur in der Friedrich-Engels-Straße. Sie soll künftig stadteinwärts bereits an der Schlaatzstraße beginnen. Busse zum zentralen Omnibusbahnhof sollen so künftig am Stau vorbeifahren können. Um dafür Platz zu schaffen, werden die bisherigen Parkplätze teilweise in Parktaschen auf dem Seitenstreifen verlagert.

Ab Juni soll dann in Höhe des Hauptbahnhofs die Fahrbahn stadteinwärts gesperrt werden, um Leitungen zu verlegen. Für den Autoverkehr bleiben dann in beiden Richtungen und der Friedrich-Engels-Straße jeweils eine Spur. Auf der Langen Brücke wird stadtauswärts eine der beiden Linksabbiegespuren gesperrt, damit sich die Autos schon vor der Kreuzung in eine Spur einfädeln. Diese Bauphase dauert voraussichtlich bis 2021.

Staugefahr und ein Loch in der Straße

Mit stark erhöhter Staugefahr rechnet die Stadtverwaltung besonders stadteinwärts in der Friedrich-Engels-Straße. Eine Umleitung wird dennoch nicht ausgeschildert, weil die Straße ja nicht voll gesperrt werde, hieß es als Begründung. Allerdings sollen Bauarbeiten auf den Ausweichstrecken vermieden werden.

Sichtbares Zeichen der Bauarbeiten wird ein acht Meter tiefes Loch an der Stelle sein, wo jetzt der Fußgängerweg über die Friedrich-Engels-Straße führt. Der hundert Jahre alte Abwasserkanal kann nämlich nicht die Last des künftigen Tramgleises tragen, das bald darüber führen wird. Denn die Wendeschleife wird künftig nicht mehr durch den Gegenverkehr in der Heinrich-Mann-Allee führen, sondern direkt durch die Friedrich-Engels-Straße verlaufen. Dort soll auch eine neue, barrierefreie Haltestelle eingerichtet werden.

Damit wird das größte Verkehrsproblem am Leipziger Dreieck beseitigt. Bisher müssen sich Trams, die am Hauptbahnhof wenden wollen, auf der Langen Brücke für die Fahrt auf das sogenannte Havariegleis anmelden. Dadurch schalten die Ampeln für alle anderen auf Rot. Bis es soweit ist und die Straßenbahn über die Kreuzung in die Heinrich-Mann-Allee gefahren ist, dauert es drei Minuten. Immer wieder kommt es deshalb zu Staus.

Bäume statt Kiosk

Auch ein weiteres großes Problem soll gelöst werden: Derzeit kreuzen sich die stadtauswärts zum Brauhausberg fahrenden Autos mit denen, die stadteinwärts über die Leipziger Straße fahren. Nach dem Umbau fahren die Autos auf der Leipziger Straße zur B2, stadteinwärts geht es über den Brauhausberg. Aus der Heinrich-Mann-Allee kann man künftig links in die Leipziger Straße abbiegen. Der Kiosk auf der Mittelinsel verschwindet, stattdessen sollen Bäume gepflanzt werden. Die Einmündung der Straße Brauhausberg in die Heinrich-Mann-Allee wird verkleinert. Dadurch wird die Grünfläche unterhalb des früheren Terrassenrestaurants Minsk größer. Zuerst wird ab 2020 in der Leipziger Straße gebaut, ab 2021 dann am Brauhausberg.

Fußgänger haben weite Wege. Auch das soll sich ändern. Künftig soll es zwischen Hauptbahnhof und Speicherstadt auch auf der Nordseite der Kreuzung einen Ampelübergang für Fußgänger geben. Für Fahrradfahrer soll die Überquerung der Straße zum Brauhausberg künftig übersichtlicher und sicherer sein.

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