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Verkehr in Potsdam: Zeppelinstraße soll auf Probe verengt werden

Die Rathauskooperation Potsdam will die geplante Verengung der Zeppelinstraße ausbremsen. So soll das Vorhaben erst einmal im kommenden Jahr getestet werden. Doch es regt sich Widerstand.

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Dass die Verengung der Zeppelinstraße zunächst mit einem Modellversuch getestet wird, wird immer wahrscheinlicher. „Wir können uns eine Pilotphase unter bestimmten Umständen sehr gut vorstellen“, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow am Mittwoch den PNN. Es müsse allerdings noch geklärt werden, welcher Zeitraum sinnvoll sei – also drei Monate, ein halbes Jahr oder ein Jahr. „Die Ergebnisse müssen am Ende ja auch repräsentativ sein“.

Test für verengte Zeppelinstraße in Potsdam

Damit reagierte die Stadtverwaltung auf einen Antrag von SPD, CDU und Grünen, der am gestrigen Dienstag bekannt geworden war (PNN berichteten). Darin fordern die Stadtverordneten, dass die von Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) geplante Verengung der vielbefahrenen Pendlerstrecke stadtauswärts auf eine Spur zunächst in einer dreimonatigen Testphase im kommenden Jahr erprobt werden soll. Damit würde das Vorhaben deutlich ausgebremst – auch von Klipps Parteifreunden aus der Grünenfraktion. Die Grünen-Abgeordnete Jenny Armbruster war am Mittwoch um Schadensbegrenzung bemüht. Der Antrag decke sich ja zu drei Vierteln mit der Vorlage der Verwaltung, sagte sie. „Wir haben nur noch was draufgesattelt. Wir denken weiter“, sagte sie und verwies damit auf die ebenfalls im Antrag enthaltenen Forderungen nach einer besseren Nahverkehrsanbindung. Die Pilotphase sei ein Kompromiss mit den Kooperationspartnern SPD und CDU gewesen, so Armbruster.

Peter Schultheiß: "Die Autofahrer sind keine Versuchskaninchen"

Genau diesen wollte allerdings einer aus der Rathauskooperation nicht mittragen: Peter Schultheiß von den Potsdamer Demokraten. Durch die Verengung, und sei es nur für drei Monate, werde stundenlanger Stau provoziert, teilte er mit. Welche Auswirkungen dies habe, hätten die Gleisbauarbeiten diesen Sommer gezeigt. Neben langen Wartezeiten habe es auch Ausweichverkehr in angrenzenden Wohngebieten gegeben. „Diesen Stau den Autofahrern noch einmal drei Monate und mehr zuzumuten, tragen die Potsdamer Demokraten nicht mit. Die Autofahrer sind keine Versuchskaninchen.“

Sehr wohl mitgetragen wird auch von Schultheiß hingegen die Forderung nach einem ausgebauten Öffentlichen Nahverkehr. Selbiges sei ohnehin schon geplant, sagte Stadtsprecher Brunzlow. „Der Oberbürgermeister hat ja schon sehr deutlich gemacht, dass die Einengung der Straße erst umgesetzt werden kann, wenn es Alternativen gibt.“ Die Stadt sei gemeinsam mit den Nachbargemeinden bereits in Verhandlungen mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg über eine Taktverdichtung der Busse im Dezember. Auch die Busspur nach Geltow werde intensiv geprüft – allerdings gehöre diese dem Land. „Die Stadt kann nicht einfach an einer Straße bauen, die ihr nicht gehört“, sagte Brunzlow. Tatsächlich werde deshalb auch überlegt, ob die Stadt die Straße übernimmt. 

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